Planen und Fördern

Kindergesundheit soll verbessert werden

Gesund älter werden - das ist ein Ziel der Gesundheitspolitik. Ein Schwerpunkt dafür sind Maßnahmen für eine bessere Gesundheit der Kinder. Dafür wäre aber es notwendig, einmal den Gesundheitszustand zu erheben, sagt Klaus Vavrik von der Liga für Kindergesundheit - neben anderen Maßnahmen wie Therapieangebote und finanzielle Regelungen.

Mittagsjournal, 26.5.2012

Datengrundlage nötig

Ziele für eine bessere Kindergesundheit sind ein wichtiger erster Schritt, weil dadurch die Aufmerksamkeit für dieses Thema steige, sagt Klaus Vavrik, Präsident der Liga für Kindergesundheit. Allerdings fehle es in Österreich an grundlegenden Daten über die Gesundheit der Kinder. Zum strategischen Planen brauche es aber eine gute Datengrundlage von der frühen Kindheit an.

Selbstbehalte abschaffen

Klar ist aber aus Sicht der Liga für Kinder-Gesundheit, dass etwa in der Prävention und Gesundheitsförderung mehr getan werden sollte, vor allem bei Familien, die "unter Belastungen" stehen. Ein großes Manko gebe es auch bei Hilfe und Therapien für Kinder mit Entwicklungsstörungen, mit lokalen Unterschieden. So gebe es ganze Bundesländer, wo kein einziger Kassen-Kinderpsychiater zu erreichen sei. Das gelte aber auch für Ergo - und Logotherapie. Zusätzlich zu einem besseren Angebot wäre es auch notwendig, die Selbstbehalte für diese Therapien abzuschaffen, sagt Klaus Vavrik. Viele Familien könnten sich das nicht leisten.

Sprecher für das Kind

Mit dem Schwerpunkt Kindergesundheit sei es aber auch notwendig, dass die Gesundheitspolitik an den Bedürfnissen der Kinder orientiert.: "Es muss jemanden geben, der für das Kind spricht. Und dann hoffe ich doch, dass sich dann viel ändert." Die Liga für Kindergesundheit könnte diese Stimme sein. Deren Präsident Klaus Vavrik sagt, all diese Maßnahmen wären nicht nur gesundheitspolitisch notwendig, sondern auch volkswirtschaftlich sinnvoll. Jeder in die frühe Kindheit investierte Euro bringe acht bis zehn Euro in der Lebensspanne zurück.

Länger gesund leben

Erklärtes Ziel ist, dass nicht nur die Lebenserwartung, sondern auch die gesunde Lebenserwartung steigen soll, um durchschnittlich zwei Jahre. Das hat sich das Gesundheitsministerium vorgenommen und dafür mit vielen Organisationen Gesundheitsziele erarbeitet. Die konkrete Umsetzung soll nun folgen. Damit soll die gesunde Lebenserwartung, derzeit im Schnitt 60 Jahre, um zwei Jahre verlängert werden.