Anwalt der Österreich-Tocher ist optimistisch

"Schlecker ist zahlungsfähig"

Die Drogeriemarkt-Kette Schlecker in Deutschland wird zerschlagen. Für Schlecker Österreich und die 3.000 Mitarbeiter habe das vorerst keine Konsequenzen, sagt der Anwalt des Drogeriemarktes, Klaus-Ferdinand Lughofer. Im Ö1-Interview erklärt er, wie es mit der Kette in Österreich jetzt weitergeht.

Morgenjournal 2.6.2012

Klaus-Ferdinand Lughofer im Gespräch mit Ellen Lemberger

Konzern ist zahlungswillig

"Die Entscheidung hat keine unmittelbaren Konsequenzen für Schlecker Österreich," sagt der der Anwalt von Schlecker Österreich, Klaus-Ferdinand Lughofer und sieht die Zukunft der Unternehmens durchaus optimistisch. Der Konzern ist laut Lughofer zahlungsfähig und zahlungswillig. Einen Grund, in Bezug auf die Schlecker Tochter in Österreich von einer Insolvenz zu sprechen, gebe es also nicht, sagt Lughofer.

Interessenten an Schlecker

Insgesamt drei verschiedene Interessenten gebe es laut Lughofer an Schlecker Österreich. Mit ihnen würden derzeit Gespräche geführt, sagt Lughofer. Darunter befinden sich nicht nur ausländische und Finanzinvestoren. Zu einer Entscheidung über einen Kauf sollte es laut Schlecker-Anwalt Lughofer in den nächsten Wochen kommen. Die Chancen für ein Weiterbestehen von Schlecker Österreich hält Lughofer durchaus für realistisch, allerdings nur dann, wenn das Unternehmen eine Kapitalspritze erhält.

Appell an Mitarbeiter

Für die Mitarbeiter von Schlecker hat Lughofer eine deutliche Botschaft: "Momentan ändert sich nichts." Laut dem Schlecker Anwalt bleiben die österreichischen Arbeitsplätze erhalten und auch die Arbeitslöhne für den Monat Mai seien alle ausbezahlt worden. An die Mitarbeiter richtet er den Appell, weiter an das Unternehmen zu glauben, sich weiterhin einzubringen und gemeinsam daran zu arbeiten, das mithilfe eines Käufers die Zukunft des Unternehmens gesichert werden kann.

Gesunde Struktur

Ein Vorteil, gegenüber dem Mutter-Konzern in Deutschland, ist laut Lughofer einerseits, dass das Unternehmen in Österreich nicht dieselbe Dichte hat. Außerdem seien in Österreich bereits in den vergangenen fünf Jahren Restrukturierungen im Unternehmen durchgeführt worden. Filialen in lukrativen Gegenden wurden neu eröffnet, solche in weniger ertragreichen Gebieten geschlossen, wodurch die Struktur von Schlecker Österreich heute eine durchaus gesunde sei, meint Klaus-Ferdinand Lughofer.

Schlecker hofft auf treue Kunden

Sollte sich kein Käufer für Schlecker Österreich finden, muss man laut Lughofer auf die Weiterentwicklung des Unternehmens achten. Solange aber die Kunden dem Unternehmen die Treue halten würden und Umsätze wie Einnahmen erzielt werden können, wäre Schlecker Österreich in der Lage sich weiter selbst zu erhalten, ist Lughofer optimistisch.