Börse: Nervosität in Europa

Vor der griechischen Parlamentswahl am Sonntag herrscht Spannung an Europas Börsen. Verluste machen auch vor der Wiener Börse nicht Halt. Schuld daran ist unter anderem ihr Engagement bei osteuropäischen Börsen.

Abendjournal, 14.6.2012

Sorgenkinder Griechenland, Spanien und Zypern

Die wichtigen Leitbörsen in Europa verzeichnen heute Verluste. Das ist zum Teil auf die Nervosität vor der Griechenland-Wahl am Sonntag zurückzuführen. Schließlich weiß niemand, wie sich das Wahlergebnis auf die Eurozone auswirken wird.

Dazu kommen die anhaltenden Sorgen um Spanien. Das Land braucht bereits Hilfen für seine Banken. Das führte in der vergangenen Nacht dazu, dass die zweite Ratingagentur innerhalb weniger Tage die Kreditwürdigkeit des Landes herabsetzt. Auch Zyperns Kreditwürdigkeit wurde herabgestuft, weil zypriotische Banken ebenfalls eng mit Griechenland verwoben sind.

Investitionen im Osten bringen Verluste

Die Unsicherheit angesichts der anhaltenden Schuldenkrise in Europa führt dazu, dass Investoren weniger Geld in Aktien stecken. Das macht sich auch an der Wiener Börse bemerkbar. Im Vorjahr verringerte sich ihr Verdienst um fünf Millionen Euro auf 24 Millionen Euro.

Noch schlechter sieht es aus, wenn man die Beteiligungen der Wiener Börse an den Börsen in Budapest, Laibach und Prag einberechnet. Berücksichtigt man nämlich auch die Verluste dieser Osttöchter, dann hat die Wiener Börse Holding nämlich nur 15 Millionen Euro verdient. Besonders kostspielig waren die Abschreibungen durch den Verfall der ungarischen Währung Forint.