Programm gegen Schulschwänzer

Damit künfitg weniger Schülerinnen und Schüler unerlaubt vom Unterricht fern bleiben, plant das Unterrichtsministerium beratende Gespräche, konkrete Vereinbarungen, eine Überprüfung und notfalls auch Strafen.

Morgenjournal, 16.6.2012

Bis zu 440 Euro Strafe

Kurz vor Ende des Schuljahres sind neue Regeln für das Schulschwänzen geplant. Zehn Tage oder 60 Stunden unentschuldigtes Fehlen pro Semester gelten als Schulschwänzen, so sieht es der Entwurf der Unterrichtsministerin vor. Dann soll ein Stufenplan in Kraft treten. Zuerst ein verpflichtendes Gespräch zwischen Schülern, Eltern und Lehrern, eine schriftliche Vereinbarung.

Schulpsychologen werden einbezogen. Das Fehlverhalten des Schülers oder der Schülerin wird überprüft, danach die Jugendwohlfahrt eingeschaltet. Als letzter Schritt können auch Strafen verhängt werden, bis zu 440 Euro, doppelt so viel wie derzeit möglich. Für Unterrichts-Ministerin Claudia Schmied von der SPÖ sei das, wie sie sagt, ein Paket, das für faire und transparente Spielregeln für alle sorge.

Kurz für noch strengere Regeln

Im Mittelpunkt stehe die Verhinderung von Schulpflichtverletzungen und die Hilfe für die Betroffenen. Strafen seien die ultima ratio. Genau da hakt Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz von der ÖVP ein. Für ihn sollte das Strafausmaß bei massiver Schulpflichtverletzung noch höher sein.

Strenger sollte auch geregelt werden, wie viele Fehltage als Schulschwänzen gelten, zehn Tage seien zu viel. Grundsätzlich sei das Papier aber okay, weil viele Vorschläge der ÖVP aufgenommen worden seien. Staatssekretär Kurz war ja vor einigen Monaten mit Änderungswünschen für das Schulschwänzen vorgeprescht, anfangs mit der Hauptforderung, strengere Strafen einzuführen.