Kurz: Bildungscoaches für junge Migranten
Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz von der ÖVP will Mentoren und Bildungscoaches einsetzen, die sich speziell um jugendliche Migranten und Migrantinnen kümmern. Denn viele Schüler und Schülerinnen schwänzen oder brechen ihre Ausbildung vorzeitig ab.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 14.6.2012
8.000 Schüler brechen Ausbildung ab
Verstöße gegen die Schulpflicht nehmen stark zu, sagt Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz. Dabei ginge es nicht um simple Formen gelegentlichen Schwänzens, "sondern es geht um Eltern, die ihre Kinder bewusst aus der Schule herausnehmen. Es geht nicht um Maturanten und Siebtklassler, sondern es geht um schulpflichtige Kinder im Alter zwischen 6 und 14 oder 15 Jahren."
Daraus folgt, dass etwa 8.000 Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 15 jährlich die Schule abbrechen. Insgesamt finden 75.000 Schulabbrecher keinen Job. Kurz will vor allem gegen die Verletzung der Schulpflicht vorgehen und bekräftigt erneut, dass das letzte Mittel auch Strafen sein können. Davor müsse aber noch anderes kommen, etwa ein Frühwarnsystem. Bei den Eltern, Schülern und Schülerinnen soll aber auch ein höheres Bildungsbewusstsein erreicht werden; gerade die Eltern sollen besser eingebunden werden, auch schon, wenn ihre Kinder noch im Kindergarten sind.
Kurz: "Jeder braucht einen Ansprechpartner"
Von Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) fordert Kurz ein Maßnahmenpaket gegen Schulpflichtverletzungen. Daran arbeite man ohnehin, heißt es im Unterrichtsministerium. Junge Migranten und Migrantinnen bräuchten jedenfalls durchgehende Betreuung, denn es sei klar, so Kurz, "dass jeder in Wahrheit einen Ansprechpartner haben sollte, der an ihn glaubt. Das können Lehrer sein, Eltern oder durchaus auch schulfremde Personen in Projekten".
Solche Mentoren könnten auch junge Studenten und Studentinnen mit Migrationshintergrund sein, die bei Jugendlichen ab zwölf besser ankommen als ältere Erwachsene oder die Eltern.