Barroso weist Kritik an Europa zurück

Im Vorfeld des G-20-Gipfels in Los Cabos in Mexiko ist es zu einem ungewöhnlichen scharfen Wortwechsel zwischen EU-Kommissionspräsident Barroso und dem kanadischen Ministerpräsidenten Steve Harper gekommen. Harper forderte die Europäer einmal mehr auf, mehr gegen die Krise zu tun und schloss Hilfe seines Landes für Europas Krisenregionen dezidiert aus. Was Barroso zu einer scharfen Antwort bewegte.

Morgenjournal, 19.6.2012

"Krise kam aus den USA"

"Wir lassen uns hier von niemandem belehren", sagte Barroso am Montag vor Beginn des Gipfels der großen Industrie- und Schwellenländer (G-20). Die Krise sei nicht von Europa ausgelöst worden, sondern habe in den USA "durch die unorthodoxe Praxis in einigen Bereichen des Finanzmarktes" ihren Ausgang genommen. Dadurch seien europäische Banken infiziert worden. Doch Europa beschuldige die USA nicht, sondern suche die Kooperation, um die Probleme zu lösen, sagte Barroso.

Auch seien die europäischen Staaten Demokratien, die offen mit ihren Problemen umgingen und Entscheidungsprozesse durchlaufen müssten. "Das braucht Zeit". Einige andere G-20-Staaten seien nicht einmal demokratisch. Europa habe deswegen auch keinen "Nachhilfeunterricht in Demokratie" nötig. (Text: APA, Red.)