Interessenvertreter mit politischem Gewicht

8. April 2017, 21:58

Vom Bundesvorstand gewählt

Georg Kapsch (53) ist studierter Betriebswirt, leitet die Kapsch Group, die weltweit rund 5.000 Mitarbeiter beschäftigt und Lkw-Mautsysteme sowie Funkanlagen für Eisenbahnzüge herstellt. In Österreich stammen beispielsweise die Lesegeräte für Patienten-E-Cards von der Firma Kapsch. Von 2008 an war Georg Kapsch Chef der Wiener Vertretung der Industriellenvereinigung, Donnerstagvormittag wurde er vom Bundesvorstand zum neuen IV-Präsidenten gewählt, bleibt aber parallel Vorstand der Kapsch Group.

Freiwillige Mitgliedschaft

Die Industriellenvereinigung hat rund 3.500 Mitglieder und ist die wichtigste Interessenvertretung der Industrie. Im Gegensatz zu den Kammern beruht die IV-Mitgliedschaft auf freiwilliger Basis. Traditionell hat die IV im politischen Diskurs ein gewichtiges Wort mitzureden.

Konzept für neues Steuersystem

Und auch Georg Kapsch, der in den frühen 1990er Jahren für Heide Schmidts Liberales Forum aktiv war, wird sich als neuer IV-Präsident politisch zu Wort melden. So hat er unmittelbar nach seiner Wahl angekündigt, bis zum Herbst ein Konzept für ein neues Steuersystem mit einer niedrigeren Abgabenquote auszuarbeiten. Steuererleichterungen strebt Kapsch dabei sowohl für Unternehmen, als auch für Privatleute an. Wie sein Vorgänger Veit Sorger plädiert auch Kapsch für eine effizientere, weniger bürokratische Verwaltung. Auch bei der Europapolitik wird die IV unter Georg Kapsch mitreden: Kapsch spricht sich klar für eine Fiskalunion aus, also eine gemeinsame Budget- und Wirtschaftspolitik in der EU. Ohne eine solche bessere Abstimmung werde Europa nicht mit anderen Wirtschaftsräumen dieser Erde Schritt halten können, meint der neue IV-Präsident Georg Kapsch.

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