IV-Chef Kapsch für "Leistungsgerechtigkeit"
Der neue Präsident der Industriellenvereinigung, Georg Kapsch will bei der Entlohnung die Frage der Leistungsgerechtigkeit in den Vordergrund stellen, wie er im Ö1 Interview sagt. Parteipolitisch will Kapsch neutral bleiben, projektbezogene "Allianzen" mit Parteien müssten transparent sein.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 22.6.2012
Der neue Chef der Industriellenvereinigung, Georg Kapsch, im Gespräch mit Christian Williwald.
"Leistungsgerechte" Entlohnung
Mit der Gewerkschaft werde man einen "intensiven Diskurs" führen müssen, weil sich die Arbeitswelt durch die Globalisierung, neue Arbeitsmittel und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf dramatisch verändere. Was den Begriff einer gerechten Einkommensverteilung betrifft, verweist der neue IV-Präsident auf die Frage der "Leistungsgerechtigkeit": Die Leistung müsse die Basis der Entlohnung sein, die sich für Beschäftigte als auch Manager in einem internationalen Gleichklang bewegen müsse. Die Schere zwischen Manager- und Personalgehältern sei in Österreich nicht so groß wie anderswo, ein Ausufern der Managergehälter unterstütze die Industrie aber auch nicht, ebenso auch nicht eine "Hetze" gegen Besserverdienende.
Hauptsache transparent
Kapschs grundsätzliches politisches Bekenntnis: Österreich und ganz Europa brauche mehr Freiheit für Unternehmen und Unternehmer, politische Entscheidungen müssten schneller gefällt werden. Er nimmt sich vor, eine Äquidistanz zu den Parteien zu halten und parteipolitisch neutral zu sein. Die IV bilde Allianzen, wo ihre Interessen mit den Interessen der entsprechenden Partei übereinstimmen, so Kapsch. Daher gebe es auch keine direkte Parteienfinanzierung durch die Industriellenvereinigung. Von der Industriellenvereinigung finanzierte Mitarbeiter in Ministerbüros bezeichnet Kapsch als "unsere Trainees", die dort und auch in Unternehmen "etwas lernen" und in die Organisation zurückgeholt würden. "Es muss nur transparent sein", so Kapsch.
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