Syrien: Türkischen Kampfjet abgeschossen

8. April 2017, 21:58

"In Luftraum eingedrungen"

Die Maschine sei in den syrischen Luftraum eingedrungen, hieß es in der Erklärung. Mit dem Eindringling habe man so verfahren , "wie es die Gesetze für solche Situationen vorsehen", so ein syrischer Militärsprecher. Syrisches Radar habe ein "nicht identifiziertes Ziel" ausgemacht, das mit schneller Geschwindigkeit und in geringer Höhe in den syrischen Luftraum eingedrungen sei. Daher habe die syrische Luftabwehr mit Flugabwehrgeschützen das Feuer eröffnet und das Ziel in einem Kilometer Entfernung von der Küste getroffen.

Zurückhaltende Reaktion Ankaras

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan reagierte zumindest derzeit noch zurückhaltend. Nach einer Krisensitzung veröffentlichte er lediglich eine karge schriftliche Erklärung: Man werde die notwendigen Schritte setzen, sobald die Umstände des Vorfalls geklärt seien ,heißt es. An welche Maßnahmen Erdogan denkt , bleibt offen .

Nur wenige Stunden zuvor hatte er in einer Pressekonferenz Meldungen dementiert, dass sich Syrien wegen des Flugzeugsabschusses bei ihm entschuldigt habe: Nein, sagt Erdoga , er habe keine Entschuldigung erhalten. Fragen ,was der Türkische Jet im syrischen Luftraums überhaupt zu suchen hatte, ließ er unbeantwortet.

Gespanntes Verhältnis

Angeblich suchen Marineeinheiten beider Länder nun gemeinsam nach den beiden Piloten .
Aber die Zeiten, in denen die Türkei und Syrien enge Freunde, Verbündete waren , sind längst vorbei. Die Türkei ist nach Beginn des Aufstandes in Syrien zu einem der schärfsten Kritiker des Regimes in Damaskus geworden. Tausende syrische Flüchtlinge, unter ihnen auch Deserteure der Assad-Armee, haben Zuflucht in Lagern auf türkischem Boden gefunden.

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