Steuerfrei: VW übernimmt Porsche
VW übernimmt Porsche früher als geplant. Schon mit 1. August soll das Automobilgeschäft von Porsche zum Volkswagenkonzern übergehen. Dabei wendet VW einen Steuertrick an, der dem Konzern Geld spart und gleichzeitig die Übernahme früher ermöglicht.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 5.7.2012
Früher als geplant
Dass VW Porsche übernehmen will, war in den letzten Jahren kein Geheimnis mehr, sagt VW-Chef Martin Winterkorn. Der Zusammenschluss wurde allerdings erst im Jahr 2014 erwartet. Volkswagen zahlt jetzt schon für die 50,1 Prozent der Porsche AG mehr als 4 Milliarden Euro an die Porsche Dachgesellschaft Porsche SE. Mit diesem Geld will Porsche Schulden abbauen und in neue Technologien investieren, erklärt Porsche Chef Matthias Müller.
Steuerschonender "Umbau"
Porsche bekommt aber nicht nur das Geld, sondern auch eine VW-Stammaktie. Ein Trick. Denn steuerrechtlich handelt es sich deshalb nicht um einen Verkauf, sondern um einen internen Umbau - und das spart Steuern, nämlich nach Schätzungen von Experten knapp 1,5 Milliarden Euro. Der Finanzvorstand von VW, Hans Dieter Pötsch will das nicht bestätigen.
Porsche ausgebremst
Auf jeden Fall erwartet sich Europas größter Autobauer von der Übernahme viel - gar einen Richtigen Schub in der Zusammenarbeit, erklärt VW Chef Martin Winterkorn.
Mit dem integrierten Automobilkonzern, wie der Deal von VW genannt wird, hat eine lange Hängepartie ein Ende gefunden. Die Porsche Dachgesellschaft Porsche SE hatte noch vor vier Jahren versucht, nach der Macht im VW Konzern zu greifen. Am Ende hatte Porsche mehr als 11 Milliarden Euro Schulden - wer helfen musste war ausgerechnet VW. Ende 2009 einigten sich die einstigen Kontrahenten darauf, dass knapp die Hälfte der Porsche AG an die Wolfsburger ging. Mit der zweiten Hälfte ist jetzt der Coup perfekt und VW seinem Ziel einen Schritt näher gekommen: nämlich weltgrößter Autobauer zu werden.
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