Unmut über VW-Chef Piech

8. April 2017, 21:58

Piech macht weiter bis 80, samt Frau

Eigentlich gibt es wenig zu bemängeln für die Anteilseigner von VW. Chefmanager Martin Winterkorn tritt mit stolzgeschwellter Brust vor die in einer großen Halle in Hamburg versammelten Aktionäre und meint: "2011 war für den Volkswagenkonzern ein Spitzenjahr." Ein VW-Werk in China soll entstehen, ein zusätzliches Werk in Mexiko, und dazu hat die VW-Tochter Audi gerade den italienischen Motorradhersteller Ducati gekauft und damit dem VW-Konzern eine weitere prestigeträchtige Marke beschert.
Und trotzdem grummelt es bei einem Teil der VW-Aktionäre. Sie stoßen sich an einem Vorhaben von das Ferdinand Piech, dem VW-Aufsichtsratschef. Mit 75 Jahren lässt sich Piech für weitere fünf Jahre nominieren, und dann zieht seine zweite Ehefrau gleich mit ein in den VW-Aufsichtsrat.

"Erfolgreiches Mischwesen"

Ursula Piech ist Österreicherin, 55 Jahre alt, gelernte Kindergärtnerin und Horterzieherin, aber schon länger auch Mitentscheiderin. Nun wird sie von Ferdinand Piech als designierte Erbin präsentiert. Von einer Vermengung persönlicher Interessen mit Firmeninteressen ist beim VW-Minderheitsaktionär Allianz Global Investment die Rede, Ursula Piechs Aufstieg wird also auf Gegenstimmen stoßen. Durchgehen wird er trotzdem, denn die Großfamilie Porsche-Piech, das Land Niedersachsen und der Staatsfonds von Katar sind die ganz großen Investoren bei VW, und die sind für Herrn und Frau Piech im Aufsichtsrat. VW bleibt damit ein seltsames, aber höchst erfolgreiches Mischwesen aus Familienbetrieb, Staatsbetrieb und öffentlich gehandeltem Unternehmen.

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