Werkschließung bei Opel?

8. April 2017, 21:58

Enorme Verluste

Wer im Opel- Werk in Bochum arbeitet, der hat sich ein dickes Fell antrainiert über die Jahre. Denn schon seit langem halten sich beständig die Gerüchte, das Werk werde über kurz oder lang geschlossen, wer sich vor dem Werkstor umhört, der lernt, dass das besorgte Abwarten dort mittlerweile zur Arbeitskultur gehört.

Der Name dürfte bleiben, aber sonst kann eigentlich bei Opel nichts so bleiben, wie es ist, denn Opel hatte enorme Verluste zu verkraften im letzten Jahr, und das, obwohl der Mutterkonzern General Motors aus dem Gröbsten heraus ist und wieder Gewinne schreibt. Aber GM verkauft auch weltweit, Opel hingegen ist konzernintern vor allem auf Europa festgelegt, wo der Automarkt nicht gerade floriert.

Bochum und Ellesmere bedroht

Am nächsten Mittwoch könnte ein neuer Plan vorgelegt werden, der Insidern zufolge die Schließung von zwei Werken vorsieht: Bochum und Ellesmere Port in England, wo Autos der Opel- Schwestermarke Vauxhall gebaut werden. Weit mehr als 5.000 Arbeitsplätze wären dann verloren, obwohl im Prinzip immer noch eine Abmachung mit dem Betriebsrat gilt, in der es heißt, dass Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen bis zum Jahr 2014 ausgeschlossen seien. Der Preis dafür war vor zwei Jahren schon einmal der Abbau von 8000 Arbeitsplätzen und die Schließung eines Werks im belgischen Antwerpen.

Konzernpolitik in der Kritik

Von Fehlentscheidungen in Serie spricht jetzt ein Gewerkschafter, Standorte und Belegschaften bei Opel würden gegeneinander ausgespielt. Die Gewerkschaft fordert, dass Opel mehr Möglichkeiten bekommen sollte, seine Autos auch weltweit zu verkaufen. Aber die Geschäftspolitik macht nun einmal der Mutterkonzern GM im fernen Detroit, und Opel ist ausführendes und derzeit stark geschwächtes Organ.

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