Wer wird neuer Chef der Eurogruppe?

Die Finanzminister der Eurozone sind in Brüssel zusammengetroffen. Sie beraten über das weitere Vorgehen bezüglich der Euro-Krisenländer Griechenland, Spanien und Zypern. Doch ein Thema überschattet dies: die Nachfolge von Jean-Claude Juncker als Vorsitzendem der Eurogruppe, dessen Mandat am 17. Juli ausläuft. Eine Entscheidung soll noch Montagabend fallen.

Schnelle Entscheidung?

Es steht nicht offiziell auf der Tagesordnung aber die Frage, wer künftig der Eurogruppe vorstehen soll, dürfte rasch geklärt werden. Der amtierende Eurogruppen-Chef Juncker sagt vor dem Treffen auf die Frage, wann entschieden wird: "Heute".

Juncker schien zu Jahresbeginn amtsmüde, schließlich hat er den Eurogruppenvorsitz seit 2005 inne. Doch zuletzt hat er sich zu einer Verlängerung von sechs Monaten bereit gezeigt, was der französische Finanzminister Pierre Moscovici befürwortet. Frankreich wolle, dass auf Juncker wieder Juncker folgt, betonte Moscovici.

Frankreich und Deutschland wollen Vorsitz

Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble bremst allerdings zu hohe Erwartungen. Er habe Hinweise, dass die Amtszeit, die beschlossen wurde, endet. Juncker selbst habe doch die Debatte in Gang setzt, als er sagte, er wolle nicht mehr zur Verfügung stehen.

Schäuble war schon als Juncker-Nachfolger gesetzt, doch mit der Wahlsieg von Frankreichs Präsident Hollande sind die Karten neu gemischt worden - jetzt buhlen sowohl Frankreich als auch Deutschland heftig um den Vorsitz des wichtigsten Gremiums der Euro-Länder. Mit einer Verlängerung von Juncker um ein paar Monate wäre zumindest Zeit gewonnen.