ÖVP-Papier: Rot und Grün verständnislos
In einem Strategiepapier schießt sich die ÖVP auf Rot-Grün ein. Die Reaktion der Angesprochenen ist eine Mischung aus Belustigung und Verständnislosigkeit. Das ganze wird als Schmutzkübelkampagne und Sommerlochfüller abgetan.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 11.7.2012
"Komisch", "Schmutzkübel"
Die Fibel der ÖVP soll als Argumentationshilfe für Funktionäre dienen und es wird darin kräftig ausgeteilt: "Rot-Grün heißt Chaos und Anarchie", oder "Asylmissbrauch", oder "Abschaffung der Ehe", oder "Guantanamo-Häftlinge in Österreich" - um nur ein paar Slogans zu nennen.
SPÖ-Geschäftsführerin Laura Rudas kommentiert, das sei ein "komischer Versuch, das Sommerloch zu füllen." Dass im Hintergrund an Rot-Grün gebastelt werde, weist Rudas von sich. Man sei in einer aufrechten Koalition und wolle konstruktiv inhaltlich arbeiten. Da brauche man keine "Schmutzkübelkampagnen", so Rudas. Zum Sprengsatz für die Koalition könne das jedenfalls "definitiv nicht" werden, es sei aber eine falsche Strategie.
"Hooligans" auf der "Titanic"
Der grüne Bundesgeschäftsführer Stefan Wallner vermutet hinter der ÖVP-Aktion eine Reaktion auf schlechte Umfragedaten, Motto: "Panik auf der Titanic". Das sei schade, weil es in der schwierigen Situation in Europa eigentlich "ein Zusammenwirken aller konstruktiven Kräfte" brauche. Aber, so Wallner: "Offenbar wechselt jetzt auch die Bundes-ÖVP in den Hooligan-Sektor."