Begas: Hohe Gagen ohne Kontrolle

In der Affäre um den burgenländischen Gasversorger Begas wegen exorbitant hoher Gagen der ehemaligen Vorstände und fragwürdiger Finanzgeschäfte, fordert jetzt Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) volle Aufklärung, denn zur Zeit der Malversationen sei das Land nicht zuständig gewesen, Mehrheitseigentümer waren die Gemeinden.

Mittagsjournal, 19.7.2012

Niessl: Sauerei

Offensichtlich hat auch Landeshauptmann Hans Niessl nicht gewusst, dass die Vorstände in der Begas mehr als doppelt soviel verdienen wie er selbst. Jedenfalls reagiert er heute äußerst scharf. Er spricht von Sauerei. Im Burgenland seien alle Gagen neu gestaltet worden. Er wolle, dass das Geld zurückbezahlt werde.

Das Land habe keinen Zugriff auf die Begas gehabt, sagt Niessl, weil Mehrheitseigentümer die Gemeinden waren, deshalb durfte auch der Rechnungshof die Gesellschaft nicht prüfen.

Wer die Begas letztendlich geprüft hat, ob die Gagen tatsächlich so geheim waren und was die interne Revision gemacht hat, diese Fragen sind noch unbeantwortet.

Staatsanwalt ermittelt

Jetzt ist die Begas mit dem Stromversorger Bewag fusioniert, Mehrheitseigentümer ist das Land, und ab jetzt, sagt Hans Niessl: darf kein Manager mehr verdienen als der Landeshauptmann im Burgenland.

Die Staatsanwaltschaft Eisenstadt ermittelt derzeit wegen des Verdachts auf Untreue gegen den ehemaligen SPÖ-nahen Vorstandschef Rudolf Simandl, für den die Unschuldsvermutung gilt. Möglicherweise, heißt es, werden die Ermittlungen aber noch ausgedehnt.