Kurt Scheuch: Ein Mann der Tat
Auf Uwe folgt Kurt Scheuch. Der Ältere der beiden Scheuch-Brüder stand zwar lange im Schatten von Uwe, ein Unbekannter ist er nicht. Im Jahr 2002 nahm er die Order von Jörg Haider allzu wörtlich. Er sollte das Papier, das Haider mit Riess-Passer ausverhandelt hat, "zerreißen". Gesagt, getan. Aber eben nicht mit Worten, sondern buchstäblich.
8. April 2017, 21:58
Neben seiner Politkarriere betreibt Kurt Scheuch gemeinsam mit seinem Bruder im Oberkärntner Mühldorf den traditionsreichen Sternhof, der schon zu Napoleons Zeiten ein Widerstandsnest der Heimat¬bewussten gewesen war. 40 Hektar Landwirtschaft und 80 Hektar Wald umfasst das Gut. Außerdem besitzen die Scheuchs zwei Schotterwerke.
Morgenjournal, 2.8.2012
Halstuch als Markenzeichen
Sein Markenzeichen ist ein Halstuch. Und ein ruppiger Ton. Der bisherige Klubchef gilt als wenig umgänglich. So nannte er den Richter, der seinen Bruder Uwe verurteilt hat, öffentlich eine „Kröte“. Auch Sympathisanten sorgen sich. Auf der facebook-Seite von Heinz Christian Strache bittet ein Poster den FPÖ-Chef gar um Hilfe. Strache solle verhindern, dass Zitat: "Kurt das Sagen hat". "Wollt ihr mit aller Macht in Kärnten wieder unter 15 Prozent fallen", fragt er.
Prägender Großvater
Kurt Scheuch, geboren vor 45 Jahren in Villach, wächst am Sternhof auf, dem Gutsbesitz in Mühldorf in Oberkärnten. Der Vater stirbt bei einem Traktor-Unfall, die Brüder werden vom Großvater erzogen. Und der Opa gilt auch als politisch prägende Persönlichkeit. Im Jahr 1935 tritt Robert Scheuch der damals noch verbotenen NSDAP bei, wird im Kabinett von Arthur Seyß-Inquart Sektionschef im NS-Landwirtschaftsministerium. Nach dem Krieg begründet er die FPÖ mit. Zur NS-Vergangenheit ihres Großvaters wahren beide Brüder Distanz. bleiben aber im national-freiheitlichen Lager verwurzelt.
Berühmter Akt in Knittelfeld
Österreichweit berühmt wurde Kurt Scheuch als „Reißwolf“. 2002, beim Treffen der Haider-Getreuen in Knittelfeld hat er auf offener Bühne ein Kompromiss-Papier zerrissen. Für die damalige Parteichefin Susanne Riess-Passer der berühmte Tropfen auf den heißen Stein.
Die Politkarriere von Kurt Scheuch sollte hingegen noch lange nicht zu Ende sein. Im April 2003 zieht Kurt Scheuch in den Kärntner Landtag ein. Ein Jahr später, wird er im Alter von nur 36 Jahren Dritter Landtagspräsident. Seit 2005 ist der Vater von drei Kindern Klubobmann der FPK.