Swiss: Aufstand gegen Lufthansa

Die Swiss, die schweizer Schwestergesellschaft der AUA mit der gemeinsamen Mutter Lufthansa, war bislang ein Vorzeigemodell was die Sanierung einer Airline anbelangt. Jetzt ist auch dort die Zeit gekommen, in der das Flugpersonal aufsteht und bessere Arbeitsbedingungen einfordert. Die Flugbegleiter verlangen von ihrer Vertretung mehr Druck auf das Unternehmen, um rasch bessere Arbeitsbedingungen zu erwirken.

Morgenjournal, 2.8.2012

Die Luft ist dünn geworden für die Bord-Crews der Schweizerischen Fluggesellschaft Swiss. Sie beklagen sich in letzter Zeit immer mehr über belastende Arbeitsbedingungen und forderten von ihrer Gewerkschaftsvertretung Kaspers raschere und intensivere Verhandlungen mit dem Management der Swiss, um Besserstellungen zu erreichen. Manchen geht es dabei zu wenig schnell, und so entzog die Mehrheit der Mitglieder ihrem Gewerkschaftsvorstand letzte Woche das Vertrauen: Worum geht es bei dieser Revolte. Geschäftsführer Georg Zimmermann sagt, die Arbeitsbedingungen seien zu streng.

In der Folge wird im Herbst - ein Jahr früher als geplant - eine neue Gewerkschaftsspitze gewählt werden. Und diese wird sich im nächsten Jahr mit dem Gesamt-Arbeitsvertrag für die rund 2.100 festangestellten Flugbegleiterinnen befassen müssen. Der Vertrag ist dann erstmals kündbar und das könnte für Zündstoff sorgen.

Aufregung gab es beim Kabinenpersonal nach einem Mail des Vorstandes, aus dem hervorging, dass die Swiss plant, mehr ausländisches Kabinenpersonal einzusetzen. Das darf sie, sagt Gewerkschaftsgeschäftsführer Georg Zimmermann.
Die Swiss selbst blickt auf ein gutes erstes Halbjahr zurück. Fast 8 Millionen Passagiere konnte sie an Bord ihrer Flugzeuge begrüßen, das sind um 4,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Dennoch muss die Swiss sparen. Das Unternehmen entwirft Szenarien, wie der Flugbetrieb in der Zukunft ausschauen könnte. Als eine Variante wird kolportiert, die Swiss in zwei Unternehmen aufzuspalten, dass Langstreckenflüge und regionale Verbindungen getrennt angeboten werden könnten. Eine Swiss-Sprecherin sagte jedoch, dass in dieser Hinsicht noch nichts entschieden sei..