Neue Manager auf allen Ebenen
Lufthansa baut AUA-Führung um
Bei der defizitären Lufthansa-Tochter Austrian Airlines geht es weiterhin drunter und drüber: Während das Bordpersonal versucht, den umstrittenen Betriebsübergang auf die Regionaltochter Tyrolean doch noch abzuwenden, gibt es im AUA-Management wegen des bisher wenig erfolgreichen Sanierungskurses offenbar neue personelle Rochaden.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 16.5.2012
Umfangreiche Rochaden
Nachdem bereits im März AUA-Vorstand Andreas Bierwirth gehen musste, steht nun offenbar Vorstand Peter Malanik vor dem Abflug. Gerüchte über einen Abgang Malaniks gab es schon länger, dem Vernehmen nach ist die Konzernmutter Lufthansa mit Malaniks Sanierungsarbeit unzufrieden. Anstelle eines Dreiervorstands soll die AUA künftig nur noch von zwei Spitzen geführt werden, nämlich von Jaan Albrecht und Karsten Benz, der Bierwirth nachgefolgt ist. Flugbetriebsleiter soll künftig der frühere Swiss-Vorstand Gaudenz Ambühl sein. Auch in den unteren Managementebenen müssen angeblich einige Führungskräfte gehen, so etwa der Personalchef, der Chef der Bodenabfertigung und der bisherige Tyrolean-Chef Christian Fitz.
"Umbau wirbelt Staub auf"
Die genauen Details zu den Umstellungen will die AUA noch nicht offiziell bestätigen. Aber auf die Frage, ob die Personalrochaden darauf hindeuten, dass sich die AUA angesichts der wirtschaftlichen Probleme bereits selbst auflöst, sagt Konzernsprecher Peter Thier: "Nein, wenn man eine Gesellschaft umbaut, dann wird auch ein bisschen Staub aufgewirbelt. Und genau das ist der Fall. Ein gemeinsamer Flugbetrieb bedeutet auch Organisationsänderungen, diese Dinge waren immer geplant."
Nein zu Verhandlungen
Gegen diesen Umbau, nämlich gegen den Betriebsübergang auf die günstiger operierende Regionaltochter Tyrolean, wehrt sich das Bordpersonal. Betriebsratschef Karl Minhard will noch mit dem Management verhandeln, um den Zwangsumstieg abzuwenden. Dem erteilt Thier eine Absage - am Betriebsübergang werde nicht mehr gerüttelt: "Wir haben vier Monate lang verhandelt und keine Einigung geschafft. Jetzt müssen wir gemeinsam den getroffenen Weg des Betriebsübergangs am besten meistern."
Auch dass Betriebsrat und Gewerkschaft mit Klagen drohen, weil der Betriebsübergang angeblich rechtlich nicht wasserdicht sei, beeindruckt Thier nicht: "Wir haben drei Rechtsgutachten, die uns gewährleisten, dass das nicht nur ökonomisch, sondern auch juristisch ein sinnvoller Weg ist."