Annan-Rücktritt ist Rückschlag in Syrien-Frage

Frieden schaffen in Syrien - das war wohl eine "Mission Impossible" für den früheren UNO-Generalsekretär Kofi Annan. Gestern hat er als UNO-Sondergesandter für Syrien das Handtuch geworfen. Als Grund führt er den Streit im UNO-Sicherheitsrat an. Ein weiterer Rückschlag für die Beratungen der Weltgemeinschaft über ein weiteres Vorgehen in Syrien.

Morgenjournal, 3.8.2012

Heftige Kritik Annans

"Ohne ernsten, entschlossenen und vereinten internationalen Druck, auch von den Mächten der Region, ist es mir wie auch jedem anderen unmöglich, an erster Stelle die syrische Regierung - und auch die Opposition - zu zwingen, mit den nötigen Schritten für einen politischen Prozess zu beginnen", sagte der 74-jährige Annan am Donnerstag in Genf. "Während das syrische Volk verzweifelt nach Taten verlangt, gehen die gegenseitigen Schuldzuweisungen im Sicherheitsrat weiter", kritisierte Annan.

Nach UN-Angaben wurden seit Beginn des Aufstands gegen Assad im März 2011 mindestens 16.000 Menschen getötet. Die Zivilbevölkerung leidet immer mehr. Hunderttausende sind auf der Flucht.

Schuldzuweisungen

Russlands UN-Botschafter Witali Tschurkin bedauerte den Rückzug Annans. China äußerte Verständnis für die Entscheidung. Die USA gaben Russland und China Mitschuld am Rückzug des Sondergesandten.

UN-Generalsekretär Ban Ki-moon sprach sich dennoch für eine Fortsetzung der UN-Präsenz in Syrien auch nach dem Ablauf des Mandats der Beobachtermission Unsmis am 19. August aus. (Text: APA, Red.)

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