"Teddybären-Krise": Lukaschenko tobt

Der Abwurf hunderter Teddybären mit politischen Botschaften aus einem Flugzeug über Weißrussland durch schwedische Aktivisten verschärft die diplomatische Krise zwischen Minsk und Stockholm. Die Aktion war ein Protest gegen den diktatorisch regierenden weißrussischen Präsidenten Lukaschenko.

Abendjournal, 9.8.2012

Ruf nach Strafe

Er habe Beweise dafür, dass der schwedische Botschafter am Bärenabwurf beteiligt war - so begründet Präsident Alexander Lukaschenko den Rückruf der weißrussischen Diplomaten aus Stockholm und die Schließung der schwedischen Botschaft in Minsk: "Warum wurde dieser Flug nicht verhindert? Wer hat Interesse an der Verletzung unserer Staatsgrenzen? Die Verantwortlichen für diese Aktion werden bestraft!"

Zwei schwedische Aktivisten waren mit einem Kleinflugzeug von Litauen aus über Weißrussland geflogen und hatten mehrere hundert Teddybären mit politischen Botschaften über dem Land abgeworfen. Die Regierung hatte die Aktion erst dementiert, dann wurden zwei Luftwaffengeneräle deshalb entlassen und Schweden zum Sündenbock gemacht.

Lachen über den Diktator

Der Organisator der Aktion, der Schwede Tomas Mazetti, ist mit den Auswirkungen der Aktion zufrieden, die ganze Welt schaue jetzt auf Weißrussland: "Man kann einen Diktator hassen und man kann ihn fürchten. Aber sobald man beginnt, über ihn zu lachen, sind seine Tage gezählt."

Alexander Lukaschenko will die Angelegenheit auf keinen Fall auf sich beruhen lassen. Er verlange von Schweden und auch von Litauen eine Erklärung für den Vorfall. Andernfalls müssten die beiden Länder mit einer "adäquaten Reaktion" Weißrusslands rechnen.