Österreichs Jugendliche leben ungesund
Die Gesundheit unserer Jugend beschäftigt derzeit das Europäische Forum Alpbach. Österreichs Jugend lebt nämlich nicht gerade gesund. Alkohol und Rauchen sind nach wie vor die größten Probleme, zeigt ein internationaler Vergleich der Weltgesundheitsorganisation mit 200.000 Jugendlichen in Europa und Nordamerika.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 20.8.2012
Komasaufen ist nicht mehr "angesagt"
Bei den Jüngeren liegt Österreich in puncto Rauchen noch relativ gut, doch unter den 15-Jährigen rauchen eigenen Angaben zufolge 25 Prozent. Das bedeutet den unrühmlichen Platz drei von 39 Staaten. Abgefragt wurde bei der WHO-Studie auch der Alkoholkonsum. Mehr als 28 Prozent der 15-Jährigen trinken zumindest einmal pro Woche. Damit liegt Österreich an fünfter Stelle. Besonders schlecht schneidet Tschechien ab.
Geht es um mehr als ein Glas oder zwei, nämlich um gesundheitsschädigendes Betrinken, sind Österreichs Jugendliche mittlerweile gemäßigter als vor wenigen Jahren, als das Schlagwort "Komasaufen" das Land aufschreckte. Im Ländervergleich schneidet Dänemark am schlechtesten ab; hier waren besonders viele Jugendliche schon mehr als zwei Mal stark betrunken. Am besten rangieren die USA. Hier scheinen restriktive Altersgrenzen zu greifen oder zumindest sagen in den USA nur wenige Jugendliche laut, dass sie schon öfters einen bedenklichen Rausch hatten.
Gleichaltrige Vorbilder bringen mehr
Alkohol wie Rauchen gelten als Risikoverhalten. Das legen manche Jugendliche auch durch ihr Körpergewicht an den Tag. Exakte Daten sind rar, die WHO-Studie zum Beispiel basiert auf eigenen Angaben. Da zeigt sich, dass in den USA 30 Prozent der 15-Jährigen übergewichtig sind, in Österreich in dieser Erhebung immerhin 18 Prozent und damit Mittelfeld.
Gesundheit, Gesundheitsverhalten und Lebensstil können zu einem gewissen Teil erlernt werden. Fraglich ist die Rolle der Erwachsenen, also wie viel es bei Jugendlichen greift, wenn Erwachsene mit gutem Beispiel vorangehen. Daher setzen etliche Vorsorgeprogramme auf Gleichaltrige, die Jugendliche in Zusammenarbeit mit Fachleuten informieren.