Strache für Wehrpflicht
57 Jahre ist die Wehrpflicht in Österreich, nach bisheriger Definition, alt. Im Jänner soll das Volk befragt werden, ob die Wehrpflicht enden soll. Für die Parteien eine Gelegenheit, ihre Wähler zu mobilisieren. Die Freiheitlichen fordern: Die Wehrpflicht muss bleiben, aber das Bundesheer muss reformiert werden.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 4.9.2012
Strache: Berufsarmeen weniger attraktiv
Es ist ein Katastrophenbild, das die FPÖ malt. Gibt es keine jungen Wehrdiener mehr, sei Österreichs Sicherheit gefährdet, die Natur und die Menschen. Denn derzeit besteht das gesamte Heer, samt Miliz und Reservisten, aus 55.000 Mann. Fehlen aber die Grundwehrdiener, dann fehlen Männer, erklärt FPÖ-Chef Heinz Christian Strache und bekräftigt, dass nur mit der Wehrpflicht die entsprechende Mannstärke, die das Bundesheer heute habe, gesichert sei. Denn Berufsheere seien bei weitem nicht so attraktiv, argumentiert Strache und verweist auf das Beispiel Deutschland, wo statt der benötigten 15.000 jährlichen Neuzugänge lediglich 8.000 Neuzugänge pro Jahr kämen. Und das liege wesentlich unter der Grundvoraussetzung, damit diese Struktur funktionieren könne. Strache fasst zusammen: "Wir sehen, dass überall dort, wo Berufsarmeen entstanden sind, in der Regel natürlich Segmente der von Arbeitslosigkeit Betroffenen dann als letzte Alternative auch beim Berufsheer gelandet sind in vielen Staaten oder auch Migrantenheere."
Sorge um Zivildienst
Zweiter Punkt der FPÖ ist der Zivildienst, den es nach der Abschaffung der Wehrpflicht nicht mehr gäbe. Das ist für FPÖ-Wehrsprecher Peter Fichtenbauer besonders unverständlich. Eben erst sei die Rettungsgasse installiert worden, um Menschenleben schneller retten zu können, und dann setze die SPÖ mit der Abschaffung des Zivildienstes Leben aufs Spiel, so der FPÖ-Wehrsprecher. Und er wettert: "Dann kann sich die nächsten nicht geretteten Herzinfarkttoten der Herr Darabos schon jetzt auf sein Fähnchen schreiben." Deshalb müsse die Frage an das Volk das Wort Zivildienst enthalten, fordert Strache." Selbstverständlich müsste das der Fall sein", meint der FPÖ-Chef.
Verteidigungsminister Norbert Darabos will die Frage noch diese Woche formulieren.
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