Hallein: Modell zur Senkung von Spitalskosten

Großes Einsparungspotential hat das Krankenhaus Hallein in Salzburg durch ein neues Entlassungsmanagement aufgedeckt. Schon bei der Spitalsaufnahme der Patienten werden Vorkehrungen für die Entlassung getroffen. Dieses Versuchsprojekt wurde mittlerweile in den Regelbetrieb übernommen und dient als Vorbild für viele Krankenhäuser.

Mittagsjournal, 5.9.2012

Frühzeitige Vorkehrungen für Entlassung

Schon bei der Patientenaufnahme wird über die spätere Entlassung nachgedacht, sagt Maria Schmidbauer von der internen Abteilung im Krankenhaus Hallein: "In dieser Pflegeanamnese wird besprochen, wie es den Menschen vor dem Krankenhausaufenthalt gegangen ist. Ob sie alleine leben, oder ob sie betreut werden und ob sie aus einer stationären Einrichtungen kommen."

So können schon entsprechende Vorkehrungen getroffen werden, sagt Karl Schwaiger, Pflegedirektor im Krankenhaus: "Bei uns werden sehr frühzeitig die Gespräche geführt. Es wird geschaut, was an Unterstützung tatsächlich notwendig ist und welche anderen sozialen Dienste einbezogen werden müssen. Man hat also Zeit sich konkret auf die Entlassung vorzubereiten."

Betreuung bis zur Haustür

Wenn gewünscht, werden auch bestimmte Hilfen oder Dienste organisiert. Aber nicht nur im Krankenhaus selber werden Patienten frühzeitig auf die Entlassung vorbereitet, in bestimmten Fällen werden sie auch nach Hause begleitet.

Das erfolgt in mehreren Schritten, beginnend mit einem Erstgespräch, sagt Vera Glöckler von der Übergangspflege: "Wo man eine Vertrauensbasis aufbaut, den Patienten kennenlernt, das herannahende nach Hause gehen näher bringt und darauf vorbereitet. Dann gibt es einen Probeausgang, der zur Prüfung zur Belastbarkeit durchgeführt wird." Wenn der Patient notwendige Dienste wünscht, organsiert das die Übergangspflegerin. Für einige Zeit kann auch die Betreuung zu Hause gefordert werden.

Vorbild für andere Krankenhäuser

"Dieses Entlassungsmanagement bringt Vorteile für die Patienten, aber auch für das Spital weil die Patienten weniger lang dort bleiben müssen", so Pflegedirektor Karl Schwaiger. Das spare Kosten für das Krankenhaus aber auch bei den niedergelassenen Ärzten, das sei wissenschaftlich überprüft und bestätigt, so der Pflegedirektor. Für ihn könnte das Entlassungsmanagement in Hallein ein Vorbild für viele Krankenhäuser sein. Eine wichtige Voraussetzung dafür, sei das Gesundheitsnetzwerk Tennengau, bei dem alle Gesundheitsanbieter zusammenarbeiten, so Schwaiger.