Causa Saualm: Wegen "Renovierung" geschlossen

Das umstrittene Asylwerberheim auf der Saualm in Kärnten wird zugesperrt, zumindest vorläufig. Begründet wird die Schließung mit notwendigen Umbauarbeiten, oder wie Kärntens Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK) formuliert, das Heim werde "winterfit" gemacht. Die 21 Asylwerber werden unterdessen auf andere Quartiere verteilt.

Morgenjournal, 07.09.2012

Asylheim: "Schandfleck Kärntens"

Das umstrittene Heim, die sogenannte Sonderanstalt für straffällig gewordene Asylwerber, auf der Kärntner Saualm wird geschlossen - zumindest vorläufig. Die Schließung fällt in eine Phase, in der das Heim sogar zu einem international Medienthema wurde. Das Nachrichtenmagazin "der Spiegel" hat es zuletzt als Schandfleck Kärntens bezeichnet. Im Ö1-Mittagsjournal haben gestern Asylwerber und Anrainer schwere Vorwürfe gegenüber der Heimbetreiberin, ihrer Security und den Ärzten, wegen angeblicher Missstände bei der Versorgung und der medizinischen Versorgung der Heimbewohner, erhoben.

Renovierungsarbeiten offizieller Grund

Die verantwortlichen Landesstellen und die zuständigen Mediziner haben solche Kritik zurückgewiesen, dennoch wurde nur wenige Stunden vom Land die einstweilige Schließung des Heimes publik gemacht. Als Grund wurden notwendige Umbaumaßnahmen angeführt. "Neue Fenster müssten eingesetzt werden, die Staubentwicklung sei gesundheitsschädlich", so argumentiert Kärntens Flüchtlingsbeauftragter Gernot Steiner.

Dass die kurzfristige Schließung nur der erste Schritt für ein endgültiges Aus für das Heim sein könnte, davon will Steiner allerdings nichts gehört haben: "Da ist momentan von einer Schließung nicht die Rede. Wir haben das auch schon letztes Jahr anlässlich der Umbauarbeiten gemacht. Wie lange die Bauarbeiten andauern, weiß ich nicht. Aber es wird sicher zwei bis drei Wochen dauern. Und während diesen Arbeiten ist es aufgrund des Prüfberichtes nicht möglich die Bewohner in diesem Heim zu belassen."