Hollande verteidigt seine Politik

Vier Monate nach seiner Wahl zum Präsidenten Frankreichs wird Francois Hollande heftig kritisiert. Man wirft ihm Tatenlosigkeit vor. Die Situation ist explosiv – Nullwachstum, rasant steigende Arbeitslosigkeit, Stellenabbau und Betriebsschließungen. Gestern Abend versuchte Hollande im Fernsehen, die Franzosen für seinen Kurs zu gewinnen.

Morgenjournal, 10.9.2012

"Zwei Jahre Blut, Schweiß und Tränen"

Der wachsenden Ungeduld der Franzosen begegnete Präsident Francois Hollande mit einem sogenannten Zeitplan für den Wiederaufbau des Landes – zwei Jahre Blut, Schweiß und Tränen –, darunter drastische Steuererhöhungen, um ab 2014 eine gerechtere Gesellschaft schaffen zu können. Hollande erklärt: "Meine Perspektive, das sind fünf Jahre, nicht vier Monate oder ein Jahr. Der Zeitplan für den Wiederaufbau geht bis 2014. Ab 2014 werden wir alles tun, um eine menschlichere, sicherere, dynamischere und harmonischere Gesellschaft zu schaffen."

Sparziel: 30 Milliarden

Präsident Hollande bestätigte, dass für den Haushalt 2013 30 Milliarden Euro fehlen – zehn Milliarden Ausgabenkürzungen, zehn Milliarden von den Großunternehmen und zehn Milliarden durch Steuererhöhungen von den Haushalten, den am besten Verdienenden, sollen das Loch stopfen. Hollande weiß: "Das sind beachtliche Opfer. 30 Milliarden – das hat es in der fünften Republik noch nie gegeben. Ich tue das aber nicht nur, weil es getan werden muss, sondern aus Überzeugung, weil ich meinen Nachfolgern und meinen Kindern nicht die Last der Schuld Frankreichs aufbürden will."