Syrien: Regierungstruppen auf dem Vormarsch

Im Bürgerkrieg in Syrien haben die Regierungstruppen in der Hautstadt Damaskus die Rebellen aus einigen Bezirken vertrieben. Das berichten staatliche Medien und Regierungsgegner. In einem Viertel wurden angeblich die Leichen von 20 Männern gefunden, die öffentlich hingerichtet worden sind. Die Kämpfe gehen jedenfalls mit großer Brutalität weiter.

Abendjournal, 19.9.2012

Schüsse, der Lärm von Kampfflugzeugen, eine Bombenexplosion: Alltag in Syrien. Wie blutig und brutal dieser Krieg ist, hat heute die Menschenrechtsorganisation Amnesty International wieder einmal deutlich gemacht. Nachdem sie Anfang dieses Monats eigenen Untersuchungen durchgeführt hat, wirft sie der regulären syrischen Armee von Präsident Assad Kriegsverbrechen vor. Die Armee schießt wahllos und rücksichtslos mit Kanonen und Mörsergranaten auf Zivilisten und bombardiert zivile Gebiete, sagt Amnesty. Die Täter müssen sich bewusst sein, dass die Verbrechen nicht ungesühnt bleiben, sondern dass sie dafür verantwortlich gemacht werden - und Ausreden, wie die, dass nur ein Befehl befolgt wurde, nicht gelten werden, heißt es in einem Bericht. Während die Regierungstruppen in Damaskus Teilerfolge verbuchen, haben die Rebellen erstmals einen Grenzübergang im Norden erobert. Zwar hat die Türkei den Übergang auf ihrer Seite rasch geschlossen, einer der Rebellen jubelt dennoch: Das Spiel ist vorbei, Assad!

So weit ist es zwar noch lange nicht, aber ein vor Monaten übergelaufener General berichtete einer britischen Zeitung, dass das Assad-Regime als letzten Ausweg auch den Einsatz von Chemiewaffen geplant haben soll. Wie ernst die Situation in der Region ist, zeigt auch, dass Israel heute überraschend eine große Militärübung auf den Golan-Höhen durchgeführt hat. Die Bedrohung durch den Iran und sein Atomprogramm und der Bürgerkrieg in Syrien bildeten den Hintergrund für diese Übung.

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