"Mama Illegal": Film von Ed Moschitz

Der Bedarf nach privaten Altenpflegern, Babysittern und Reinigungskräften ist in den EU-Staaten enorm. Jene, die diese Arbeiten leisten, sind aber meist zur Illegalität gezwungen. Der Dokumentarfilm "Mama Illegal" porträtiert drei Frauen aus Osteuropa, die in Österreich und Italien versuchen, ihren Familien ein besseres Leben zu finanzieren. Regisseur des Films ist der ORF-Journalist Ed Moschitz. Morgen Abend feiert "Mama Illegal" seine Kinopremiere.

Mittagsjournal, 25.9.2012

Die Lage in dem kleinen moldawischen Dorf, aus dem die drei Frauen stammen, ist trostlos. Auf abenteuerlichen und sehr gefährlichen Wegen haben sie sich deshalb von Schleppern in die EU bringen lassen, um hier zu arbeiten. Immer wieder sind sie Jahre von ihren Familien getrennt, bis sie mit ihrem Ersparten den Rückweg antreten.

Die Republik Moldau, die frühere Sowjetrepublik Moldawien, liegt im toten Winkel Europas. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion hat das Land 1991 die Unabhängigkeit erlangt, war aber bald darauf in eine bis heute anhaltende Krise geschlittert. Die hauptsächlichen Exportgüter sind Agrarprodukte, für die sich keine Abnehmer mehr finden lassen. Andere Erwerbstätigkeiten fehlen aber weitgehend. Die Folge sind menschenleere Landstriche und verlassene Dörfer.

Sieben Jahre lang hat Ed Moschitz die drei Frauen begleitet. Bei ihrem Arbeitsalltag in Wien, aber auch bei ihren Besuchen daheim. Der Film "Mama Illegal" zeigt dabei die Gewissenskonflikte der Frauen, aber auch den Entfremdungsprozess, den sie durch ihr Leben im reichen Westen durchmachen.

Mit einem Visum, meint Ed Moschitz, gäbe man diesen Frauen die Möglichkeit zu pendeln und ihre Familien regelmäßig zu sehen. Die Legalisierung hätte aber auch noch eine andere positive und dabei sehr nachhaltige Entwicklung zur Folge.

Aurica hat es am Ende des Films geschafft und ihr Visum bekommen. Und vielleicht sorgt ja die besondere Eindringlichkeit von "Mama Illegal" für ein politisches Umdenken und dafür, dass Aurica kein Einzelfall bleibt.