Griechenland und Spanien im Fokus

In Spanien wächst der Schuldenberg trotz zahlreicher Sparmaßnahmen immer weiter. Die Neubewertung der Kreditwürdigkeit durch Moody's dürfte dementsprechend schlecht ausfallen. Und auch aus Griechenland kommen keine guten Nachrichten: Die Troika kritisiert die schleppend vorangehenden Reformen.

Morgenjournal, 1.10.2012

Steigender Druck auf Spanien

Das krisengebeutelte Spanien spart an allen Ecken und Enden und trotzdem wächst der Schuldenberg immer weiter – das hat die spanische Regierung am Wochenende bekannt gegeben. Ein Grund für den Anstieg ist die Sanierung der maroden spanischen Banken. Solche Meldungen tragen sicher nicht dazu bei, dass die Verunsicherung kleiner wird, auch wenn der spanische Finanzminister immer wieder betont, dass die spanischen Banken keine Geldgeschenke vom Staat erhalten, sondern Kapitalspritzen, die sie wieder zurückzahlen müssen. Spanien wird an den Finanzmärkten also wohl wieder stärker unter Druck geraten, das heißt. Die Zinsen für spanische Staatsanleihen werden wieder in steigen. Und dem Land könnte auch gleich der nächste Stresstest bevorstehen, denn die Ratingagentur Moody's will die Kreditwürdigkeit des Landes neu bewerten – und alles andere als eine Ramsch-Bewertung wäre für viele Analysten eine Überraschung.

Griechenland und die Furcht vor der Pleite

Auch das zweite Euro-Sorgenkind Griechenland rückt wieder in den Fokus. Die "Troika" aus Internationalem Währungsfons, EZB und EU-Kommission setzt ihre Kontrollen in Athen fort. Ob sie grünes Licht für die Auszahlung der nächsten Hilfsgelder an Griechenland geben wird, ist fraglich. Die Regierung in Athen hat zwar ein neues Sparpaket geschnürt, zahlreiche Reformen wie etwa in der Finanzverwaltung gehen aber nur sehr schleppend voran. Viele Experten rechnen damit, dass die Geldgeber die Bedingungen weiter lockern werden. Denn eine Pleite Griechenlands hätte unabsehbare Folgen – Stichwort: Dominoeffekt. Und das wollen alle Beteiligten unbedingt verhindern.