Konjunktur braucht Anstoß

Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) lädt heute zu einem Konjunktur-Gipfel zu sich ins Ministerium in Wien. An dem Gespräch am Vormittag nehmen Firmenchefs und Ökonomen teil. Ziel ist es, Strategien gegen die schwächelnde Konjunktur zu finden.

Morgenjournal, 4.10.2012

Die Krise in Europa ist noch nicht vorbei, die einzelnen Länder und Regionen sind aber unterschiedlich betroffen. Während viele EU-Staaten seit längerem in einer Rezession sind, wächst die Wirtschaft in Österreich auch heuer noch, allerdings nur um rund 0,6 Prozent. Österreich kann sich jedoch nicht von der Krise in anderen Ländern abkoppeln. Bis Jahresende dürfte auch die heimische Wirtschaft nicht mehr wachsen. Das spüren mittlerweile auch die Unternehmen. Sie bekommen weniger neue Aufträge, in weiterer Folge werden Mitarbeiter abgebaut und die Arbeitslosigkeit steigt.

Das Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo bezeichnet die Situation am Arbeitsmarkt als überraschend: Einerseits gebe es so viele Arbeitslose wie schon lange nicht mehr, andererseits gebe es aber auch einen Beschäftigten-Rekord. Das bedeute, dass das Angebot und die Nachfrage vielfach nicht übereinstimmten.

Im nächsten Jahr sollte es wieder aufwärts gehen. Laut dem Wirtschaftsforschungsinstitut basiert diese Einschätzung jedoch mehr auf Optimismus als auf gesicherten Daten. Als positive Triebfeder nennen die Experten die niedrigen Zinsen, den schwächeren Euro, der bei Exporten hilft, und den Ölpreis, der nächstes Jahr nicht zuletzt wegen der schwächelnden Konjunktur sinken sollte.
Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) hat die Situation jetzt zum Anlass genommen, um mit Firmen-Chefs und Ökonomen über die Situation zu beraten. Hauptthema wird wohl sein, wie die Wirtschaft wieder belebt werden kann.