Was der Euro-Rettungsschirm kann

Heute Nachmittag nimmt er offiziell seine Arbeit auf. Der ESM, der dauerhafte Euro-Rettungsschirm. Er kann den maroden Euro-Ländern mit Notkrediten und Haftungsgarantien, also so etwas wie Bürgschaften, helfen.

Morgenjournal, 8.10.2012

Schutzgemeinschaft für akute Finanzprobleme

Der ESM ist eine eigene Institution, untergebracht ist er in einem Bürogebäude in Luxemburg. Dort arbeiten insgesamt 75 Finanzmarktexperten, Analysten und Verwaltungskräfte. Chef ist der deutsche Klaus Regling, der bereits das Vorläufermodell, den befristeten Schutzschirm EFSF geleitet hat.
Das Entscheidungsgremium beim ESM ist der Gouverneursrat, die Finanzminister der ESM-Mitgliedsstaaten. Außer Estland haben alle Euro-Staaten den entsprechenden Vertrag bereits ratifiziert. Der ESM ist eine Art Schutzgemeinschaft. Hat ein Staat akute Finanzprobleme und müßte am freien Markt zu hohe Zinsen zahlen, dann springt der ESM mit Notkrediten und Haftungsgarantien, so etwas wie Bürgschaften, ein. Der ESM fordert aber, dass sich die Länder im Gegenzug zu Reformen verpflichten. Wie streng die Vorgaben dann sind, hängt davon ab, wieviel Geld sie mit welchem Finanzinstrument in Anspruch nehmen.
Hilfe beim Anleihenverkauf ist leichter zu bekommen, als ein Vollprogramm mit Krediten.