BZÖ über Hagen tief enttäuscht

Die Reaktion des BZÖ ist von einer gewissen Ratlosigkeit geprägt. Parteichef Josef Bucher wollte den Wechsel von Christoph Hagen nicht kommentieren. Sein Bündniskoordinator Markus Fauland meint: Bedauerlich, aber man werde jetzt noch enger zusammenstehen. Vom Abtrünnigen ist er enttäuscht, wie Fauland im Ö1-Interview durchblicken lässt.

Mittagsjournal, 12.10.2012

Bündniskoordinator Markus Fauland im Gespräch mit

Auch menschlich enttäuscht

"Mit Personen, die einem einfach ins Gesicht lügen, hat man einfach das Problem, dass man auch menschlich enttäuscht ist, wenn so etwas passiert", zeigt sich Bündniskoordinator Markus Fauland betroffen vom Wechsel des Abgeordneten Christoph Hagen. Eigentlich hätten ja alle BZÖ-Angeordnete ihr Ehrenwort gegeben in der Partei zu bleiben. Sicherheiten dafür gibt es natürlich keine, so Fauland: "Man kann in keinen Menschen hinein sehen, das ist nun einmal so. Gerade beim Kollegen Hagen hatte ich schon so ein Bauchgefühl, dass er möglicherweise nicht ganz aufrichtig ist, aber ich habe seinem Wort vertraut."

Keine Kritik an Parteiführung

Den Eindruck, dass die Parteispitze nicht zu wissen scheint, was in der Partei vor sich geht, teilt Fauland nicht: "Josef Bucher ist sehr bemüht, mit den Abgeordneten zu kommunizieren. Auch die Tagespolitik funktioniert sehr gut mit unseren Abgeordneten." Grund zur Kritik an Obmann Bucher sieht Fauland nicht: "Er ist unsere Galionsfigur, er ist das BZÖ, er repräsentiert das BZÖ, den neuen Weg, nach außen."

BZÖ: "Totgesagte leben länger"

Dass der Abgeordnetenschwund für das BZÖ existenzbedrohend werden könnte, denkt Fauland nicht, denn: "Totgesagte leben immer länger". Er verweist auf Frank Stronachs Anstrengungen, den Klubstatus im Parlament zu erreichen: "Es geht um Klubförderungsmittel, auch um die parlamentarischen Möglichkeiten und vor allem das Ziel – das ist meine Einschätzung – an Fernsehdiskussionen zur Nationalratswahl teilnehmen zu können. Und das dürfte ihm alles Wert sein, weil wir bedauerlicherweise jetzt sehen: Jeder Mensch – oder sehr viele – hat seinen Preis. Ich mir nicht vorstellen, dass ihnen nichts versprochen worden ist."