Berufsheer: Darabos präsentiert Pilotprojekte

Anfang des Jahres hat Verteidigungsminister Darabos (SPÖ) drei Pilotprojekte zur Erprobung des Berufsheeres ins Leben gerufen: eine Profi-Miliz, der Betrieb von Liegenschaften ohne Grundwehrdiener und die Professionalisierung von Verbänden. Zwischenbilanz des Ministers und der beteiligten Offiziere: Der Testlauf funktioniert, der Soldatenberuf ist attraktiv. Im Kampf um den Ausgang der Volksbefragung im Jänner hat Darabos aber noch genug Überzeugungsarbeit vor sich - schaffen will er dies ohne Werbegelder seines Ministeriums, wie er versicherte.

Mittagsjournal, 17.10.2012

Werben ohne Ministeriumsgelder

In ziemlich genau drei Monaten heißt es Hopp oder Tropp, Wehrpflicht ja oder nein. Bekanntermaßen sind selbst in der SPÖ einige Skeptiker eines Berufsheeres beheimatet. Was wird also Norbert Darabos tun? Für sein Berufsheermodell werben, werben, werben, in der Öffentlichkeit und parteiintern, sagt er. Aber ohne Ministeriumsgelder für Werbekampagnen, versichert der Verteidigungsminister. Er setzt auf ein Personenkomitee unter Führung von Hannes Androsch.

Da wird aber wohl die Partei, die SPÖ, noch ein wenig in die Tasche greifen müssen, um der Berufsheeridee zu Akzeptanz zu verhelfen.

Bilanz positiv

Mit dem heeresinternen Probegalopp für ein solches Berufsheer, den drei Pilotprojekten, gab man sich heute demonstrativ sehr zufrieden. Für Miliz und Truppe fänden sich genügend Freiwillige, so die Aussage von Darabos und seinen mit den Projekten betrauten Offizieren. Beispiel Truppenübungsplatz Seetaler Alpe. Der dortige Kommandant Manfred Hofer berichtet, dass er bisher an die 100 Grundwehrdiener im Jahr hatte - Köche, Kellner, Kraftfahrer, Rekruten für zuständig für Absperrdienste oder Schneeräumung.

Systemerhalter eben! Kosten: 600.000 Euro. Ab 1. Dezember gibt es keine Rekruten mehr, ihre Aufgaben werden durch technische Aufrüstung, Einsatz von Zivilisten, Auslagerung etc kompensiert, sagt Hofer. Die Qualität werde erhöht und es sei kostenneutral.

Insofern fällt die Zwischenbilanz von Darabos erwartungsgemäß positiv aus: das Bundesheer sei ein attraktiver Arbeitgeber, es gebe genügend Freiwillige, es brauche keine Wehrpflicht, um den Betrieb des Bundesheeres und der Kasernen sicherzustellen. Und innerhalb einer kurzen Zeit sei es möglich gewesen aktive Verbände und den Milizbereich zu professionalisieren, so der Verteidigungsminister. aber die Entscheidung über die Zukunft des Heeres fällt erst am 20. Jänner.

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