Burgtheater Premiere "Elektra"

Im Burgtheater hat morgen "Elektra" in der Version von Hugo von Hofmannsthal Premiere. Er hat vor gut 100 Jahren das antike Thema bearbeitet, später dann auch ein Opern-Libretto für die "Elektra" von Richard Strauss draus gemacht. Am Burgtheater hat Michael Thalheimer "Elektra" inszeniert.

Morgenjournal, 24.10.2012

Sie musste mitansehen, wie ihre Mutter zusammen mit dem Geliebten ihren Vater, König Agamemnon, ermordet hat. Und nun kann Elektra keine Stunde mehr ruhig schlafen, bis sie die Mörder tot sieht. Burgschauspielerin Christiane von Poelnitz spielt in der Inszenierung von Michael Thalheimer eine unnachgiebige und bis zum Äußersten entschlossene Elektra, der aber zwischendurch auch ordentlich die Knie schlottern.

Elektras Bruder Orest, der die Bluttat sühnen könnte, ist fort und anscheinend tot, während ihre Schwester Chrysothemis, statt Rache zu nehmen lieber ins Leben zurückkehren und Kinder großziehen will. Doch die Figuren in Hugo von Hofmannsthals "Elektra" sind gefangen und voneinander abhängig - eine klaustrophobische Situation, die Michael Thalheimer in seiner Inszenierung auf drastische Weise verdeutlicht: Die Bühne ist nichts als ein schmaler Schacht, in dem sich jeweils zwei Körper dicht aneinanderdrängen.

Im Zentrum der Aufführung stehe Hofmannsthals Sprache, erklärt Christiane von Poelnitz. Sie zeigt sich fasziniert von der gedanklichen Kraft, die in den Texten stecke. Auch Richard Strauss war von Hofmannsthals "Elektra" beeindruckt, und so lieferte der Autor dann auch das Libretto zur gleichnamigen Strauss-Oper, die sechs Jahre nach dem Theaterstück uraufgeführt wurde. Es war der Beginn einer höchst erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Strauss und Hofmannsthal. In der aktuellen Burgtheater-Inszenierung ist es die österreichische Musikerin Soap & Skin, die einen Song beisteuert.

Service

Ö1 Club-Mitglieder erhalten ermäßigten Eintritt (zehn Prozent).

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