Beratungen über Friedenstruppe für Mali
Ein internationaler Militäreinsatz soll die Islamisten aus dem Norden Malis vertreiben. Experten der Westafrikanischen Staatengemeinschaft, der Afrikanischen Union und der Vereinten Nationen arbeiten in Bamako derzeit an einer Strategie: Es soll ein afrikanischer Einsatz werden. Angesichts der Terrorgefahr, die sich in der Region entwickelt, will der Westen mithelfen - und auch mitreden.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 31.10.2012
Aufforderung durch Sicherheitsrat
Das an Bodenschätzen reiche Mali steht seit März am Rande eines Bürgerkriegs. Um die Niederschlagung eines Aufstands der Tuareg im Norden voranzutreiben, putschte das Militär. Seither wird die Region teilweise von Tuareg-Separatisten und der Al-Kaida nahestehenden Islamisten kontrolliert. Die Rebellen riefen einen eigenen Staat aus, der international nicht anerkannt wird. Der UN-Sicherheitsrat hatte am 12. Oktober die regionalen Vertretungen Afrikas und die Vereinten Nationen aufgerufen, binnen 45 Tagen einen Vorschlag für eine Militärintervention auszuarbeiten, um den Norden wieder unter die Kontrolle der Regierung zu bringen.
Konferenz in Bamako
Zur Lösung der Krise sind am Dienstag zahlreiche internationale Verteidigungsexperten in der Hauptstadt Bamako zu einer militärischen Planungskonferenz zusammengekommen. Ziel des knapp zehntägigen Treffens ist es, ein Konzept für einen militärischen Einsatz gegen die Islamisten zu erstellen. Die Ergebnisse der Gespräche sollen bis zum 15. November dem Weltsicherheitsrat vorgelegt werden.
Sorge in Algerien
Nachbar Algerien verstärkt wegen der geplanten internationalen Militärintervention den Schutz seiner südlichen Grenzen. Algeriens Präsident Abdelaziz Bouteflika steht einer schnellen Militäraktion kritisch gegenüber und setzt auf eine politische Lösung des Konflikts. Er muss damit rechnen, dass Extremisten bei einem Angriff versuchen, sich nach Algerien abzusetzen. Die gemeinsame Grenze ist knapp 1.400 Kilometer lang. Zudem grenzt das südliche Algerien an Mauretanien, Niger und Libyen. (Text: APA, Red.)