Nigeria: Regierung verhandelt mit Boko Haram

Seit zwei Jahren verübt die radikal-islamistische Terrorgruppe Boko Haram Anschläge in Nigeria. Vor allem bei Attentaten auf christliche Kirchen sind bisher etwa 1.400 Menschen ums Leben gekommen. Die Terrorgruppe will im Norden Nigerias die Scharia, die islamische Rechtsordnung, einführen. Jetzt könnte es zu Friedensverhandlungen zwischen der nigerianischen Regierung und Boko Haram kommen.

Abendjournal, 2.11.2012

Verhandlungen in Saudi-Arabien

Ihr Name steht für Gewalt und Terror in Nigeria, denn sie machen seit Jahren Jagd auf Christen: die Kämpfer der Boko Haram. Jetzt will die radikal-islamistische Sekte offenbar Friedensverhandlungen mit der nigerianischen Regierung aufnehmen, die in Saudi-Arabien stattfinden sollen.

"Willkommene Entwicklung"

Ein angeblich hochrangiger Vertreter der Boko Haram sagte, man kämpfe nicht gegen den Staat und man wolle im Norden Nigerias nicht die Scharia einführen. Die nigerianische Führung reagiert heute positiv auf das Angebot. Ein Sprecher von Präsident Goodluck Jonathan spricht von einer willkommenen Entwicklung. Bei den Verhandlungen sei der Präsident bereit, den Islamisten zuzuhören. Boko Haram hat bisher immer für einen islamischen Gottesstaat im Norden Nigerias gekämpft. Nigeria ist mit über 170 Millionen Einwohnern Afrikas bevölkerungsreichstes Land. Im Norden leben vorwiegend Muslime, im Süden überwiegend Christen.

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