Eurofighter: Razzia wegen Geldwäscheverdacht
In Zusammenhang mit der Beschaffung von Eurofighter-Abfangjägern durch die Republik Österreich soll es sogenannte Kickback-Zahlungen gegeben haben. Gestern sind aus diesem Grund dreizehn Hausdurchsuchungen in Deutschland, der Schweiz und Österreich durchgeführt worden, wie die Staatsanwaltschaft Wien bestätigt hat. Es geht um den Verdacht der Geldwäsche über ein internationales Firmengeflecht.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 7.11.2012
Vorwurf: Schmiergeld geflossen
Schon im Sommer hat Österreichs Justiz in der Causa Eurofighter Rechtshilfeersuchen ans Ausland gestellt. Die Hausdurchsuchungen, über die das "Wirtschaftsblatt" berichtet, sind eine Folge davon. Die Staatsanwaltschaft Wien vermutet, dass beim Eurofighter-Deal über ein Geflecht von Firmen bis zu 180 Millionen Euro geflossen sein könnten - darunter Kickbacks, also Schmiergeld. Nutznießer sollen zwei Lobbyisten und der Chef der Eurofighter-Gegengeschäfte-Agentur EBD gewesen sein. Die Beschuldigten weisen sämtliche Vorwürfe zurück.
Die aktuellen Ermittlungsschritte in Österreich richteten sich zusätzlich gegen einen gebürtigen Deutschen, der in Tirol lebt und Ziel einer Hausdurchsuchungen wurde. In Deutschland unter anderem Standorte des EADS-Konzerns durchsucht, der die Eurofighter herstellt.