Studie zum Vererben von Immobilien

Die Österreicherinnen und Österreicher haben in den letzten Jahrzehnten ein riesiges Immobilien-Vermögen aufgebaut. Vieles davon wird in absehbarer Zeit vererbt. Vor diesem Hintergrund und der politischen Diskussion um eine Wiedereinführung der Erbschaftssteuer ist jetzt in einer Studie ermittelt worden, wie das Vermögen verteilt ist.

Abendjournal, 7.11.2012

Große Vermögen angespart

Die Wirtschaftsboom-Jahre der letzten Jahrzehnte haben es möglich gemacht. Die Österreicherinnen und Österreicher haben insgesamt ein Vermögen von rund 1.300 Milliarden Euro angehäuft. Das Immobilienvermögen ist dabei dreimal so hoch wie das Geldvermögen. In einer Studie, die das Marktforschungsinstitut GfK im Auftrag der Raiffeisen Bausparkasse durchgeführt hat, geben rund zwei Drittel der Österreicher über 50 Jahre an, dass sie eine Immobilie vererben werden.

SPÖ für Erbschafts- und Vermögenssteuer

"Tatsache ist, dass pro Jahr Immobilien im Wert von ungefähr zehn Milliarden Euro in Österreich vererbt werden", sagt der Generaldirektor der Raiffeisen Bausparkasse, Manfred Url. Fast alle Immobilien bleiben dabei innerhalb der Familie. Der durchschnittliche Wert beträgt rund 220.000 Euro. Nur ganz wenige Menschen besitzen Häuser, Wohnungen und Grundstücke, die mehr als 500.000 Euro wert sind. Url erklärt: "Sechs Prozent geben an, dass sie mehr als 500.000 Euro vererben werden. Auch wenn es nur sechs Prozent sind, so ist das Vermögen, das diese sechs Prozent vererben, doch ungefähr 30 Prozent des gesamten zur Verfügung stehenden Vermögens."

Die SPÖ fordert seit langem eine Wiedereinführung der Erbschafts- und Vermögenssteuer, allerdings mit einer hohen Freigrenze. Im Gespräch ist eine Million Euro vermögen. Bezogen auf Immobilienbesitz wären somit kaum private Haus- und Wohnungsbesitzer von so einer Steuer betroffen.