Schmiergeldverdacht um Fußball-EM

In der Telekom-Austria-Affäre wird auch gegen Telekom-Austria-Chef Hannes Ametsreiter ermittelt. Das bestätigt die Staatsanwaltschaft Wien. Der Vorwurf: Ein Teil der Miete für das Burgtheater während der Fußball-EM soll an die SPÖ geflossen sein. Bei der Telekom Austria weist man die Vorwürfe zurück.

Mittagsjournal, 8.11.2012

Zu teure Untermiete?

Die Ermittlungen basieren auf einer anonymen Anzeige aus dem Mai dieses Jahres. Im Zuge der Fußball-EM hat die Telekom Austria das Burgtheater angemietet, und zwar nicht direkt von den Bundestheatern, sondern von einem SPÖ-nahen Medienhaus. Die Miete: 1,4 Millionen Euro. Ein Kronzeuge habe darüber hinaus ausgesagt, dass die Telekom insgesamt zehn Millionen Euro bezahlt haben soll - was trotz aufwändiger Eventgestaltung im Burgtheater unplausibel erscheine, so "News".

Die zehn Millionen Euro seien jedoch für die gesamte Eventorganisation im Rahmen der EM geflossen, heißt es bei der Staatsanwaltschaft Wien. Tatsächlich ermittelt werde wegen eines Betrages von 400.000 Euro: Hier stelle sich die Frage, ob die Telekom einen erhöhten Untermietpreis an den Medienverlag bezahlt habe. Dass dieses Geld an die SPÖ geflossen sei, weist das Medienhaus dezidiert zurück. Die 400.000 Euro sollen für Sonderleistungen im Zuge der Veranstaltungen bezahlt worden sein - und genau dies wird von der Staatsanwaltschaft nun überprüft.