EZB lässt Zinsen unverändert

Die Europäische Zentralbank EZB hat heute am Nachmittag bekanntgegeben, dass sie den sogenannten Leitzins bei 0,75 Prozent lässt - und damit so niedrig wie nie. Damit will man dafür sorgen, dass mehr Kredite vergeben und so die Wirtschaft angekurbelt wird. An den Finanzmärkten wird das mit einer gewissen Ratlosigkeit aufgenommen.

Abendjournal, 8.11.2012

Niedrigzinsen wirken kaum

Spekuliert wird nämlich darüber, wie es weitergeht: Der Leitzins könnte noch heuer im Dezember gesenkt werden, meinen einige - denn Draghi will das zumindest nicht ausschließen. Aber die Frage ist, ob das überhaupt etwas bringt. Denn die Banken bekommen jetzt schon so günstig Geld wie nie seit der Euro-Einführung 1999. Und der gewünschte Effekt ist bisher nicht wirklich erreicht worden. Die Wirtschaftsentwicklung bleibt schwach, sagte EZB-Chef Draghi heute in Frankfurt. Heuer werde die Lage sicher nicht besser.

Draghi zu den Sorgenländern

Für Griechenland wird es wohl keine weitere Finanzhilfe von der EZB geben. Draghi: "Damit ist man im Großen und Ganzen durch". Und zu Spanien: Da gibt es ja die Möglichkeit, dass die EZB unbegrenzt Anleihen kauft, Voraussetzung ist, dass Spanien unter den Euro-Rettungsschirm will. Einen Rat geben will die EZB demonstrativ nicht, das sei die Sache der spanischen Regierung.

Neue Euro-Scheine

EZB-Chef Mario Draghi hat heute in Frankfurt aber auch über "echtes" Geld gesprochen: Elf Jahre nach der Einführung gibt es bei den Euro-Geld-Scheinen eine Änderung: Sie bekommen neue Wasserzeichen und Hologramme, sollen also sicherer werden. Der erste Schein, der ab Mai 2013 nach und nach ausgetauscht wird, ist der Fünf-Euro-Schein.