Osteoporose nimmt zu
Fast 800.000 Frauen und Männer leiden in Österreich an Osteoporose, ergeben aktuelle Schätzungen. Die Kochenbruch-Krankheit führt im Alter zu Mobilitätsverlust, Pflegebedürftigkeit, Schmerzen und deutlich verminderter Lebensqualität. Mit zunehmendem Alter und Bewegungsarmut der Bevölkerung steigt die Zahl der Betroffenen zur Zeit rasant an.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 9.11.2012
Ohne Bewegung kein Knochenaufbau
Osteoporose wird auch die stille Krankheit genannt. Sie beginnt in der Jugend schleichend ohne Symptome. Und plötzlich bricht ein Wirbelkörper, ein Unterarm. Hauptursachen für das Entstehen sind - und das belegen immer mehr Studien - Bewegungsmangel und zu wenig Vitamin D. Osteoporose-Spezialist Christian Muschitz: "Wenn wir uns nicht bewegen, bekommen wir alle Osteoporose." Denn der Knochen braucht Ent- und Belastung. Ohne Bewegung hat er keinen Anreiz, Substanz aufzubauen bzw. beizubehalten. "Warum sollte der Körper sich eine Riesenknochenmasse leisten, wenn sie nicht benötigt wird?", erläutert der Experte.
"Problem unserer Gesellschaft"
Vitamin D sei - so Muschitz - für den Knochenstoffwechsel unabdingbar, weil es dazu führt, dass der Knochen Kalzium einlagern kann. Doch wir seien mit Vitamin D unterversorgt. Es komme kaum in unserer Nahrung vor und werde vom Körper nur bei ausreichend Sonnenlicht produziert. "Das ist ein Problem unserer Gesellschaft. Den Vitamin-D-Mangel hat fast jeder. Und der Vitamin-D-Spiegel sollte bei jedem einmal im Rahmen einer Basis-Gesundenuntersuchung mit untersucht werden." Weltweit ist jede dritte Frau und jeder fünfte Mann ab dem Alter von 50 davon betroffen - Tendenz steigend.