Friedenstruppen für Mali

Seit dem Militärputsch letzten März herrscht im afrikanischen Staat Mali Chaos. Im Norden regieren die Rebellen, sie bekriegen sich gegenseitig und haben das islamische Recht eingeführt. Die Regierung in Bamako ist machtlos. Gestern haben nun die Westafrikanischen Staatschefs die Entsendung einer Regionaltruppe beschlossen um den Frieden wieder herzustellen.

Mittagsjournal, 12.11.2012

Kämpfe zwischen Tuareg und Islamisten

Die Machtverhältnisse im Norden Malis bleiben unklar. Die Tuareg und die Islamisten waren im März noch verbündete, als es hieß, gegen die Regierung in Bamako zu kämpfen. Seit dem Militärputsch kämpfen beiden Gruppen um die Vorherrschaft. In Timbuktu und Gao haben die Islamisten die Tuareg vertrieben. Sie haben das islamische Recht eingeführt und viele Kulturstätten die zum Weltkulturerbe gehören zerstört. Darunter Moscheen, Friedhöfe und Mausoleen. Die ganze Region lebt in Angst und Schrecken. Die UNO spricht von über 400.000 Flüchtlingen.

Afrikas Staaten fürchten um Sicherheit

Jetzt haben die Staatschefs der Westafrikanische Staatengemeinschaft ECOWAS beschlossen, eine 3.300 Mann starke Truppe nach Mali zu schicken. Sonst ist kein Land der Region mehr sicher, sagt Allessane Ouattara, der Präsident der Elfenbeinküste, der ebenfalls vorsitzender der westafrikanischen Staatengemeinschaft ist: "Wir haben jetzt alle Details geklärt, wir warten jetzt nur noch auf das grüne Licht des UNO-Sicherheitsrats, das wird es Ende November oder Anfang Dezember geben und einige Tage danach ist die Eingreiftruppe einsatzbereit." Und Outtara richtet einen Aufruf an die Islamisten im Norden, sich vom Terrorismus abzuwenden: "Das sind ja alles Einwohner von Mal. Wenn das Land geeint ist, könnte es sehr rasch demokratische Wahlen geben. Wir würden sie uns im nächsten Frühjahr wünschen.

Hilfe auch aus Deutschland und Frankreich

Es besteht kein Zweifel, dass der UNO-Sicherheitsrat dieser Truppe seinen Segen geben wird. Denn es haben auch europäische Länder wie Frankreich und Deutschland angekündigt, daran teilnehmen zu wollen. Für den deutschen Außenminister Guido Westerwelle muss etwas getan werden. "Ich glaube, wir müssen in Europa erkennen: Vom Norden Malis aus muss man eine Staatsgrenze überwinden, dann ist man am Mittelmeer." Doch Deutschland wird keine Kampftruppen entsenden, sondern nur Offiziere und Strategen die das Militär in Mali ausbilden sollen. Frankreich hingegen hat Luftunterstützung versprochen.

Die Hilfsorganisationen befürchten hingegen eine Katastrophe. Denn es gibt jetzt bereits 400.000 Flüchtlinge. Sollte es zu längeren Kampfhandlungen kommen, so könnten es viel mehr werden.