Handelsgehälter: Weiter keine Einigung

Die über 500.000 Beschäftigten im Handel müssen weiter auf ihren Gehaltsabschluss warten. Auch in der dritten Kollektivvertragsrunde sind sich Gewerkschaft und Arbeitgeber am Abend nicht einig geworden. Die Unternehmer bieten eine Gehaltserhöhung, die gerade die Teuerung ausgleichen würde. Das ist der Gewerkschaft zu wenig.

Morgenjournal, 14.11.2012

Barbara Battisti

Für "Nachdenkpause" unterbrochen

Eine leichte Annäherung, aber noch keine Einigung: Nach vier Stunden haben sich die
Verhandlungsteams von Arbeitgebern und Gewerkschaft im Handel gestern neuerlich ergebnislos getrennt. Arbeitgeber-Chefverhandler Peter Buchmüller: "Die Gespräche sind abgebrochen worden, weil die Gewerkschaft eine Nachdenkpause braucht, um die Stimmung bei den Beschäftigten zu testen, ob man einen Abschluss in der Nähe dessen, was wir uns vorstellen, machen kann."

Mehr Nachdruck der Gewerkschaft

Die Arbeitgeber haben etwas nachgelegt und bieten nun eine Gehaltserhöhung von 2,65 Prozent. Der Gewerkschaft ist das zu wenig, weil das nur die Inflation abdecken würde, betont Gewerkschafter Franz Georg Brantner. "Darum haben wir uns auf nächste Woche Dienstag vertagt. Die Positionen sind für einen Abschluss zu weit auseinander gelegen." Um der Forderung Nachdruck zu verleihen, sollen kommenden Montag in allen Bundesländern Betriebsrätekonferenzen stattfinden. Bereits gestern fand im Vorfeld der Verhandlung vor der Wirtschaftskammer in der Wiedner Hauptstraße eine Kundgebung statt, an der nach Gewerkschaftsangaben rund 300 Betriebsräte und Betriebsrätinnen teilgenommen haben.

Das Gesprächsklima am Verhandlungstisch wird von beiden Seiten übereinstimmend als gut beschrieben, daran habe die Kundgebung nichts geändert. In einer Woche wird weiterverhandelt, dann könnte es auch einen Abschluss geben, heißt es von Seiten der Arbeitgeber.