Auftakt im Strasser-Prozess

Heute hat im Wiener Straflandesgericht der Prozess gegen den ehemaligen ÖVP-Innenminister und EU-Parlamentarier Ernst Strasser begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Bestechlichkeit vor. Strasser soll 2010 zwei als Lobbyisten getarnten britischen Journalisten angeboten haben, gegen ein Entgelt von 100.000 Euro, die Gesetzgebung im EU-Parlament zu beeinflussen. Er bekennt sich nicht schuldig.

Mittagsjournal, 26.11.2012

Lange galt er als Kronprinz in Niederösterreich, hat dann für die Bundespartei der ÖVP das Innenministerium umgekrempelt, bis hin zur Zusammenlegung von Polizei und Gendarmerie 2004 - da ist Strasser dann als Minister zurückgetreten und nach fünfjähriger politischer Abwesenheit als EU-Abgeordneter nach Brüssel gegangen. Im März 2011 hat Ernst Strasser sein Parteibuch ruhend gestellt, wurde aber bis heute nicht aus der ÖVP ausgeschlossen. Jetzt steht er vor Gericht. Die Anklage der Bestechlichkeit könnte ihm zehn Jahre Gefängnis bringen. Dieser Prozess, der heute vormittag um neun Uhr am Wiener Landesgericht eröffnet wurde, zieht großes mediales Interesse auf sich. Um neun Uhr eins hat Ernst Strasser mit versteinerter Miene, wie eine Journalistin in ihrem Live-Ticker im Internet berichtet, den Großen Schwurgerichtssaal betreten.

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