Eurogruppe sucht Griechenland-Lösung
Zum dritten Mal innerhalb von drei Wochen sind die Euro-Finanzminister am Montag in Brüssel zusammengekommen, um eine Lösung für die Schuldenprobleme Griechenlands zu finden. Die Eurogruppe sucht derzeit mit dem Internationalen Währungsfonds nach Wegen, eine weitere Finanzierungslücke in Milliardenhöhe zu füllen. Zudem muss geklärt werden, bis wann das krisengeschüttelte Land seinen Schuldenberg auf ein tragbares Maß abbauen muss.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 26.11.2012
Die Finanzminister der Euro-Zone beraten zurzeit in Brüssel, und wieder geht es um Griechenland. Was soll man tun, um Griechenland vor der Pleite zu retten? Die Griechen haben alle Bedingungen erfüllt; die Geldgeber zögern trotzdem, die nächsten Hilfs-Milliarden zu überweisen. Denn sie wissen, dass die Schuldenlast alle Bemühungen zunichte macht. Der internationale Währungsfonds will deshalb, dass die Euro-Staaten den Griechen Schulden nachlassen. Das wollen die Euro-Länder nicht, sie überlegen diverse Finanztricks, die aufs selbe hinauslaufen, aber nicht so unschön klingen wie der Verzicht auf viele Milliarden. Ein Ausweg ist nicht leicht zu finden.
Dritter Anlauf
Es ist der dritte Anlauf, um die seit Wochen ausstehende Tranche aus dem Griechenland Hilfspaket freizugeben. Erst letzten Samstag hatten die Euro-Finanzminister telefonisch beraten. Optimistisch, dass der Kompromiss diesmal zustande kommt, ist Deutschlands Finanzminister Wolfgang Schäuble.
Meinungsverschiedenheiten gab es zuletzt mit dem Internationalen Währungsfonds, der einen größeren Schuldennachlass verlangt. Der Schuldenberg in Griechenland wächst ja relativ gesehen, weil die Wirtschaft schrumpft, nicht weil neue Schulden gemacht werden. Auch in Lateinamerika und Osteuropa war Schuldennachlass in der Vergangenheit der Weg ein Land wieder stabil zu machen.
Gegen einen neuen direkten Schuldennachlass wehrten sich die Euroländer, weil davon die öffentliche Hand betroffen wäre.
Jetzt versucht man Erleichterungen durch einen Mix aus Zinsreduktionen, einem Schuldenrückkaufprogramm und anderen finanztechnischen Maßnahmen soll helfen den griechischen Schuldenberg zu reduzieren.
Diesmal ist auf jeden Fall nicht Griechenland der Stolperstein, denn die griechische Regierung hat alle Vorgaben erfüllt, bestätigt Österreichs Finanzministerin Maria Fekter. Ein Kompromiss der Euroländer untereinander sowie die Abstimmung mit dem Internationalen Währungsfonds ist die Voraussetzung, damit die griechischen Sparprogramme honoriert werden.