Eurofighter: Bartenstein contra Stronach
Seit einigen Tagen gibt es einen Polit-Streit darüber, ob und wie sehr Stronach über seine frühere Firma Magna-Steiermark von Eurofighter-Gegengeschäften - Zitat: "profitiert" hat. Eine Stronach-Aussage von gestern Abend hat nun weitere Aufregung ausgelöst - vor allem beim früheren Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (ÖVP).
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 27.11.2012
Bartenstein: War Zusatzgeschäft
Die Stronach-Partei hat gestern Abend in Niederösterreich ein Landes-Büro eröffnet. Zu dieser Gelegenheit hat Frank Stronach betont, der von ihm gegründete Magna-Konzern mit Produktionsstätte auch in der Steiermark habe nichts vom Eurofighter-Kauf gehabt. Es geht ja um Lieferungen von Magna an den Autobauer Mercedes, der wiederum am Rüstungskonzern EADS beteiligt ist. Stronach sagte nun gestern, es sei die damalige Regierung gewesen, die einfach einen schon bestehenden Auftrag als Eurofighter-Gegengeschäft deklariert habe. Der Wirtschaftsminister zur Zeit des Eurofighter-Kaufs, Martin Bartenstein, ÖVP, protestiert: das sei Unsinn. Natürlich sei Magna in den Vorgang involviert gewesen. Eurofighter/EADS habe im Wirtschaftsministerium einen Antrag von Magna bei den Dokumenten dabei firmenmäßig gezeichnet, wonach Magna die Geschäfte mit Mercedes bestätigt, dass es zusätzliche Geschäfte über das Normalvolumen hinaus seien – das sei Voraussetzung gewesen für die Anerkennung als Gegengeschäft.
Also, die Stronach-Manger hätten ausdrücklich bestätigt und bestätigen müssen, dass dieses Geschäft ein ZUSATZGESCHÄFT war, also ohne den Eurofighter-Kauf nicht zustande gekommen wäre. Bartenstein wundert sich, dass sich der Firmenchef jetzt Jahre später als Neueinsteiger in der Politik sagt, das seien keine Gegengeschäfte gewesen, sie seien ohnehin schon da gewesen. Diese Argumentation sei überraschend und völlig falsch.
Mitterlehner: Von Magna bestätigt
Auch dem amtierenden Wirtschaftsminister, Reinhold Mitterlehner, ebenfalls, ÖVP, platzt der Kragen: die Geschäfte seien von den Zeichnungsberechtigten von Magna bestätigt worden. Man könne sich nun aussuchen, ob Stronach die Wahrheit sage, oder ob Eurofighter die Gegengeschäfte eingerechnet habe, ohne dass sie solche gewesen seien. Und Mitterlehner fügt hinzu: Gegengeschäfte seien etwas Positives und man sollte auch im Nachhinein dazu stehen.
Übrigens sind es nach Angaben Mitterlehners nicht bloß, wie bisher kolportiert 300 Millionen, sondern 350, die der Magna-Konzern als Eurofighter-Gegengeschäft an Waren an Mercedes geliefert hat.