Mozart-"Dialoge" in Salzburg

"Luft" ist heuer das Thema des "Dialoge"-Festivals. Und dümmliche Kalauer wie "heiße Luft" sind natürlich ganz fehl am Platz, denn dem Veranstalter, der Stiftung Mozarteum in Salzburg, geht es um das Gespräch zwischen Mozart und Komponisten unserer Tage.

Im Dezember 2005, am Vorabend zum Mozartjahr, wurde das Festival erstmals veranstaltet. "Luft" ist also das Thema bis Sonntag. Denn: Ohne Luft keine Musik!

Kulturjournal, 28.11.2012

Mozarts "Gran Partita" wird den Konzertreigen heute eröffnen und damit auch das zentrale Themen anschlagen: zum Einen die Auseinandersetzung mit dem Werk Mozarts - in Dialog mit ihm treten Claude Debussy und Manfred Trojahn. Debussy und Mozart sind für den deutschen Komponisten zwei besonders wichtige Vorläufer. Von Mozarts "Gran Partita"-Besetzung, also 12 Bläsern und Kontrabass, hat Manfred Trojahn sich zusätzlich inspirieren lassen.

"Keiner habe Luft so komponieren können wie Mozart und Debussy" - diesen Satz hat Matthias Schulz bei Ivan Nagel gefunden, der künstlerische Leiter der Stiftung Mozarteum hat deshalb dem Theaterwissenschaftler einen eigenen Abend gewidmet, den er "Atmosphère" nennt, im Untertitel: Konzertexperiment. Ein weiterer Anspruch der Dialoge gilt nämlich dem Finden von neuen Konzertformen, oder dem Versuch, Musik nicht nur für die Ohren, sondern auch für die Augen erlebbar zu machen. Matthias Schulz hat deswegen Norman Perryman zu einem Live-Painting eingeladen.

Der Abschluss der Dialoge rund um Mozarts Todestag gilt traditionell dem Requiem, als Fragment, ohne Süßmayrs Ergänzungen. Noch einmal tritt Manfred Trojahn in Dialog mit Mozart: Er hat sich von einem Mozart-Fragment, das die Stiftung besitzt, zu einem "Libera me" anregen lassen, das als Abschluss der "Dialoge" uraufgeführt wird.

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