Jobgarantie kaum realistisch

Die Absicht der EU-Kommission einer Job-Garantie für Jugendliche in Europa klingt nach einem verzweifelten Versuch, etwas gegen die hohe Jugendarbeitslosigkeit zu unternehmen. Flächendeckend wird sich das wohl kaum umsetzen lassen. Vor allem die Krisenländer in Südeuropa werden sich damit schwer tun, auch wenn es dafür Geld aus EU-Töpfen geben sollte.

Morgenjournal, 5.12.2012

Strukturelle Arbeitslosigkeit

Dazu muss man sich nur die Zahlen anschauen: In der gesamten EU haben derzeit über sieben Millionen Menschen unter 25 weder einen Job noch einen Ausbildungsplatz. Und allein in Griechenland und Spanien liegt die Jugendarbeitslosigkeit schon bei 55 Prozent. Und die Aussichten für die Zukunft sind auch nicht die besten. Vor allem in den Krisenländern wird die Arbeitslosigkeit hoch bleiben, sagen Experten der Internationalen Arbeitsorganisation. Selbst dann, wenn dort die Wirtschaft wieder anspringen sollte. Denn allein in Spanien gibt es schon einen relativ hohen Anteil an struktureller Arbeitslosigkeit von 16 Prozent - und der dürfte auch bei einem Wirtschaftsaufschwung auf Jahre einzementiert bleiben.

Trotzdem versucht etwa der griechische Regierungschef Antonis Samaras Hoffnung zu verbreiten. Er sagt, nach fünf Jahren der Rezession werde es nächstes Jahr erste Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung geben. Das Jahr 2013 werde ein Wendepunkt für Griechenland. Allerdings rechnet die griechische Notenbank damit, dass auch in den kommenden beiden Jahren die Arbeitslosigkeit weiter steigen wird.