Hörspiel von Christian Winkler
Räuberzelle
Mehr als dreißig Jahre verbringt er in verschiedenen Gefängnissen Europas; länger als sechs Monate ist er selten auf freiem Fuß: Karl - "der Haifisch" - Haiberger ist ein Edelgauner, ein begnadeter Einbrecher.
26. April 2017, 14:02
Wenn er "draußen" ist, lebt er auf großem Fuß und genießt jede Stunde. Er weiß, dass über kurz oder lang die Handschellen klicken werden. Als Karl mit zweiundfünfzig Jahren aufgrund eines Gehirntumors frühzeitig aus einer weiteren Haftstrafe entlassen wird, entschließt er sich, seine Geschichte aufzuschreiben - die Ärzte geben ihm dafür noch ungefähr ein Jahr an Lebenszeit.
... wenn man richtig damit anfängt ...
Durch einen Zufall kontaktiert er den österreichischen Autor und Dramatiker Christian Winkler, der aus seiner Lebensgeschichte Literatur machen soll. Aus unzähligen Interviews entstehen mehrere hundert Seiten Text, die der Autor schließlich zu einem Hörspiel verdichtet. Karl erzählt darin von verschiedenen Leben und Lebensabschnitten, von seinem einzigen normalen Beruf als Beate-Uhse-Vertreter, von filmreifen Einbrüchen und Verfolgungsjagden über den Dächern der Stadt, vom Alltag im Knast, von Träumereien und Utopien, von seiner unheilbaren Krankheit und vor allem immer wieder von Strafe und Sühne.
In einer Inszenierung von Peter Kaizar leiht Wolfram Berger dem philosophierenden Einbrecherkönig seine Stimme. Verschlagen und klug, wahnwitzig und weise. Musik: Karl Ritter.
Team
Regie: Peter Kaizar, Ton und Technik: Georg Mittermayr und Peter Kaizar, Musik: Karl Ritter, mit: Wolfram Berger