Hörspiel von Dorothea Lachner

Nach Krasnodar!

Es soll ja Unzählige davon geben. Sie warten stundenlang um Karten zu ergattern, zahlen, wenn nötig, Höchstpreise, sind selbstverständlich im Besitz sämtlicher Aufnahmen und reisen ihrem Liebling - wenn immer möglich - hinterher.

Die drei Proponenten in Dorothea Lachners neuem Hörspiel reisen aber nicht nach Salzburg, Mailand oder Bayreuth, nein, sie haben sich zu einer viel weiteren Reise entschlossen. Mit dem Zug wollen sie, quer durch Polen, ins russische Krasnodar reisen, der Geburtsstadt Anna Netrebkos, um so ihrem Idol so nah wie möglich zu sein und um an "ihren Kultur-Meilensteinen Kränze niederzulegen".

... genug Mut für eine Begegnung ...

Es kommt freilich alles anders. Die Reise verläuft nicht so, wie die drei Opernfreunde sich das vorgestellt hatten. Probleme treten auf, Hindernisse müssen überwunden werden. Aber während draußen Birkenhaine vorüberrauschen und eine polnische Zugbegleiterin Arien singt, ist sie, die angebetete Anna, den Reisenden besonders nah.

Die Schriftstellerin Dorothea Lachner, eine ausgewiesene Opernkennerin und ein bekennender Fan, weiß wovon sie spricht. Sie kennt die Regungen und Gefühle, die ein dramatischer Bühnentod auszulösen vermag. Immer und immer wieder. Und sie weiß auch, wie die wahren Opernfreunde denken und fühlen. Freilich sind nur die Wenigsten so extrem und so enthusiastisch wie jene drei, die sie auf die lange Reise nach Krasnodar schickt.