Bankenaufsicht-Einigung gut für Finanzmärkte

Auf die Einigung der EU-Finanzminister auf eine gemeinsame Bankenaufsicht haben die Finanzmärkte überwiegend positiv reagiert.

Abendjournal, 13.12.2012

Vorschusslorbeeren für Bankenaufsicht

Einheitliche Regeln sind ein Signal für mehr Vertrauen und Verlässlichkeit. Viele Experten gehen ja davon aus, dass finanzielle Schieflagen künftig viel früher ans Licht kommen werden und damit kann man dann eben auch viel früher entgegensteuern. Und nicht erst, wenn eine Bank schon auf Milliarden an faulen Krediten sitzt und zum Beispiel notverstaatlicht werden muss. Dazu kommt, dass nationale Bankenprüfer - wie zum Beispiel auch die Finanzmarktaufsicht in Österreich - ja immer wieder ins Kreuzfeuer der Kritik geraten sind. Ganz nach dem Motto: Sie hätten zu spät oder gar nicht reagiert und stünden unter politischem Einfluss - und auch diese offene Flanke wird mit der neuen Kontrollinstanz jetzt geschlossen.

Vertrauen in italienische Anleihen

Inmitten der neuen, politischen Turbulenzen hat Italien heute über eine Anleihen knapp 3einhalb Milliarden aufgenommen. Das Land hat problemlos neue Geldgeber gefunden, die Verunsicherung rund um die jüngste Regierungskrise ist offenbar verflogen. Das heißt, die Investoren haben zugegriffen und - das ist das entscheidende - sie haben keine Risiko-Aufschläge verlangt: Für eine Anleihe mit drei Jahren Laufzeit hat Italien seinen Geldgebern heute knapp zweieinhalb Prozent Zinsen gezahlt, das ist der niedrigste Stand seit Oktober 2010. Ein Investment in italienische Staatanleihen ist für die Geldgeber also immer noch ein guter Kompromiss zwischen Sicherheit und Risiko. Sie gehen offenbar davon aus, dass der Spar- und Reformkurs in Italien auch in Zukunft fortgesetzt wird.